Handelskrieg drückt Eurozone in die Rezession: Sentix-Index auf Talfahrt
Die jüngste Zollstrategie der Vereinigten Staaten unter der Führung von Donald Trump sendet Schockwellen durch die Eurozone und trübt massiv die wirtschaftliche Stimmung. Der aktualisierte Sentix-Konjunkturindikator offenbart einen dramatischen Rückgang auf minus 19,5 Punkte im April, deutlich tiefer als die minus 2,9 Punkte im Vormonat, wie das Analyseinstitut Sentix bekannt gab. Die rasante Tempoverschlechterung der Konjunkturerwartungen markiert den niedrigsten Stand seit dem Oktober des laufenden Jahres.
Der rapide Verfall des Euro-Wirtschaftsoptimismus, vor allem in Deutschland, wird durch die jüngste Umfrage unter 1.127 Investoren – darunter beachtliche 224 institutionelle Anleger – eindrucksvoll illustriert. Die Datenerhebung fand vom 3. bis 5. April statt und reflektiert die unmittelbaren Reaktionen auf Trumps kürzlich verkündetes Zollpaket. Experten zeigten sich enttäuscht, da der Einbruch des Stimmungsindikators die Markterwartungen bei Weitem übertraf; Analysten gingen von einem gemäßigteren Rückgang nur auf minus 9,0 Punkte aus.
Noch im März genossen Eurozone und Deutschland einen optimistischen Aufschwung, befeuert durch ein umfangreiches Finanzpaket von Union und SPD, das Hoffnungen auf verstärktes wirtschaftliches Wachstum schürte. April hingegen zeichnet ein düstereres Bild, da auch die Bewertung der aktuellen Lage rückläufig ist. Die frühe Veröffentlichung der Sentix-Daten sorgt an Finanzmärkten für großes Interesse, da sie als Vorbote für renommierte Indikatoren wie ZEW-Konjunkturerwartungen oder das Ifo-Geschäftsklima gilt.