Halbleitermarkt im Fokus: US-Vorgaben und enttäuschende Ergebnisse belasten Aktien
Die jüngsten Entwicklungen im Halbleitermarkt haben deutliche Spuren hinterlassen. So führten die enttäuschenden Quartalszahlen von ASML und neue US-Vorgaben, die potenziell den KI-Riesen Nvidia belasten könnten, zu einem Minus bei deutschen Halbleiteraktien. Auf der Handelsplattform Tradegate verzeichneten Infineon, Aixtron, Suss Microtec und Siltronic Verluste zwischen anderthalb und drei Prozent gegenüber den Xetra-Schlusskursen, während die ASML-Aktien sogar um etwa fünf Prozent nachgaben.
Trotz der Herausforderungen bekräftigte ASML seine Jahresziele und sieht weiterhin Künstliche Intelligenz als wesentlichen Wachstumsfaktor. Die unsichere wirtschaftliche Lage wird jedoch durch die erratische US-Zollpolitik verstärkt, was das Umfeld dynamisch und schwer planbar macht. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Zeit der Vorhersehbarkeit vorüber ist.
Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan wies darauf hin, dass die Auftragslage von ASML weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, betonte jedoch die historische Volatilität dieser Kennzahl. Unterdessen müssen sich auch Nvidia und andere Akteure auf neue Herausforderungen einstellen: Die verschärften Restriktionen der USA könnten zu erheblichen Einbußen führen und die Dynamik auf dem Markt weiter anfachen.
Zusätzlich bringt der andauernde Handelskonflikt zwischen den USA und China, der durch jüngste Äußerungen des US-Präsidenten verschärft wurde, weiteren Druck. Die erhöhten Zölle auf beiden Seiten machen deutlich, dass der Ausgang des Streits noch in den Sternen steht. Marktkenner Thomas Altmann von QC Partners sieht die jüngsten regulatorischen Eingriffe als Eskalation, die sowohl für Unternehmen als auch für Investoren das Terrain der Planbarkeit erheblich erschwert.