Grifols' Diskrepanzen mit Brookfield: Ein Übernahmeangebot und seine Tücken
Der spanische Pharmakonzern Grifols hat die Gespräche mit Brookfield Capital Partners bezüglich einer möglichen Übernahme eingestellt. Diese Entscheidung kommt nicht überraschend, denn bereits seit November hatte Grifols das Interesse des kanadischen Fonds abgeblockt. Die Offerte von Brookfield für 6,45 Milliarden Euro wurde als zu niedrig erachtet und spiegelt laut Unternehmensführung nicht die Wachstumsperspektiven und das langfristige Potenzial von Grifols wider.
Brookfield wurde nach eigener Aussage zurückhaltend, nachdem Meinungsverschiedenheiten über die Bewertung des Unternehmens auftauchten. Mit soliden Finanzergebnissen und einer beeindruckenden Umsatzsteigerung von 9,1 % im bisherigen Jahr 2024 präsentierte sich Grifols stark und unterstrich seine ablehnende Haltung. Auch die Verringerung der Schuldenlast durch den Verkauf eines 20 %-Anteils an Shanghai RAAS stärkte die finanzielle Stabilität des Unternehmens spürbar.
Weder half Brookfields Zugang zu umfassenden Daten während der Due-Diligence, noch die verlockende Vision eines Delistings von den spanischen Börsen und NASDAQ. Beide Vorhaben zerschlugen sich letztlich an den Wertansichten der Akteure. Währenddessen brodelten Vorwürfe gegen Gotham City Research und verbündete Akteure wegen angeblicher Manipulationen des Grifols-Aktienkurses weiter hoch. Ein kürzlich erschienener Bericht des Unternehmens hatte Grifols der Bilanzmanipulation beschuldigt, was zusätzlichen Druck ausübte.
Aktuell verzeichnet die Grifols-Aktie einen Rückgang von 12,9 % und notiert im vorbörslichen Handel bei 7,03 US-Dollar.