Griechenland in Streikstarre: Lohnforderungen und Touristenfrust
In Griechenland herrscht angesichts umfassender Streiks der Gewerkschaften sowohl der privaten als auch der öffentlichen Sektoren Stillstand. Mit Nachdruck fordern diese Verbände deutliche Gehaltserhöhungen, da das Land nach wie vor zu den Schlusslichtern innerhalb der EU bezüglich Reallöhnen und Kaufkraft zählt.
Die Ausstände zeitigen zudem Auswirkungen auf den Tourismus: Sämtliche Fährverbindungen sind unterbrochen, und In- sowie Auslandsflüge fallen wegen der streikenden Fluglotsen aus. Besonders betroffen sind die Touristen, da der Streik mit dem griechischen Osterfest zusammenfällt, das in diesem Jahr am gleichen Tag wie das deutsche Ostern und den Beginn der touristischen Hauptsaison fällt.
Viele Reisende sind gezwungen, ihre Reisepläne umzustellen, da sie auf Inseln festsitzen, an Flughäfen stranden oder ihre Reise gar nicht erst antreten können. Besonders der Streik der Fluglotsen erregte Unmut, der rechtlich angefochten werden sollte. Eine Richterin entschied jedoch spätabends, dass der Streik rechtens ist, weshalb Flughäfen und Fluggesellschaften bereits proaktiv Flüge gestrichen hatten.
Trotz Griechenlands wirtschaftlicher Erholung, die jüngst vom Internationalen Währungsfonds mit einem Wachstum von über zwei Prozent hervorgehoben wurde, erreicht dieser Aufschwung die Bevölkerung nicht merklich. Experten warnen vor der Gefahr ansteigender Inflation, sollte es zu signifikanten Lohnerhöhungen kommen.
Die griechische Regierung steht somit vor einer Zwickmühle: Einerseits zeigen Wirtschaftsindikatoren nach oben, andererseits profitieren die Bürger noch kaum von diesem positiven Trend.