Grenzstreit zwischen Ägypten und Israel eskaliert: Sicherheitsfragen im Mittelpunkt
Die Grenze zwischen Ägypten und Gaza ist zu einem zentralen Streitpunkt in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt geworden. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur Differenzen zwischen Israel und Hamas, sondern auch zwischen Israel und Ägypten.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu besteht darauf, dass sein Land das Grenzgebiet besetzen müsse, um Waffenschmuggel von der ägyptischen Sinai-Halbinsel nach Gaza zu unterbinden. Er beschreibt die Kontrolle des sogenannten Philadelphi-Korridors als existenziell wichtig für Israel. Einige israelische Politiker vermuten jedoch, dass Netanjahu die Thematik instrumentalisiert, um ein Abkommen über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln hinauszuzögern.
Ägypten argumentiert, bereits umfangreiche Maßnahmen zur Bekämpfung des Schmuggels ergriffen zu haben – nicht nur im Interesse Israels, sondern auch zur Wahrung der eigenen Sicherheit. Diese Maßnahmen umfassen den Bau von Barrieren, die Zerstörung von Tunneln und intensive Patrouillen im Grenzgebiet. Analysten warnen jedoch, dass die Akzeptanz israelischer Truppen an der Grenze die nationale Sicherheit Ägyptens gefährden und zu Kritik in der ägyptischen Öffentlichkeit führen könnte.
Der zunehmend verbitterte Streit hat die einst starke Sicherheitspartnerschaft zwischen Ägypten und Israel destabilisiert. Diese Beziehung war seit dem wegweisenden Friedensvertrag von 1979 ein Eckpfeiler der geopolitischen Landschaft im Nahen Osten.
Wie viel Hamas tatsächlich über die Grenze schmuggelt – ob oberirdisch oder durch Tunnel – bleibt unklar.