Google unter Beschuss: Das drohende Ende eines Monopols?
Das Damoklesschwert einer möglichen Zerschlagung schwebt über dem Technologiegiganten Alphabet, der Muttergesellschaft von Google, nachdem die US-Staatsanwaltschaft Maßnahmen ergriff, um das als Monopol eingestufte Unternehmen aufzuspalten. Das Justizministerium der USA plant potenziell, Googles Kerngeschäft im Bereich der Suchmaschinen von anderen Produkten wie Android, Chrome und dem Google Play Store zu trennen. Ein solcher Schritt soll sicherstellen, dass Google seine Machtposition nicht länger dazu nutzen kann, sich durch die Verknüpfung dieser Dienste Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Laut Staatsanwaltschaft verursacht Googles wettbewerbswidriges Verhalten wesentliche Schäden in Märkten, die für Amerikaner unverzichtbar sind. Google reagierte auf die Vorwürfe bereits mit Skepsis. Lee-Anne Mulholland, Vizepräsidentin für globale Angelegenheiten, signalisierte in einem Blogpost eine umfassende Gegenwehr. Ihrer Ansicht nach geht die Strategie der Staatsanwaltschaft weit über die eigentlichen Rechtsfragen hinaus und könnte unerwünschte Folgen für Verbraucher und Unternehmen nach sich ziehen. Der juristische Vorstoß folgt auf ein Urteil eines US-Bezirksrichters, das Google als monopolitisch einstufte und Alphabet nach US-Kartellrecht verurteilt wurde. Analysten von JPMorgan sehen das Vorgehen des Justizministeriums im Einklang mit den Erwartungen und betonen das potenzielle Risiko von Schlagzeilen für Alphabet. Dennoch glauben sie nicht, dass kurzfristige Änderungen am Marktanteil der Aktie zu erwarten sind. Alphabet steht unter konstantem Druck. Ein Gericht in San Francisco hat Anfang Oktober entschieden, dass Google seine Praktiken im Bereich der In-App-Zahlungen und die Herunterladbarkeit konkurrierender App-Plattformen auf Android-Geräten überarbeiten muss. Während Google gegen das Urteil Berufung einlegen will, analysiert der Markt weiter akribisch mögliche Auswirkungen. Finanzexperten wie Chris Versace von TheStreet Pro sehen mittelfristig keine wesentlichen operationellen Beeinträchtigungen, dennoch bleibt ein gewisses Maß an Ungewissheit in der Branche, insbesondere mit Blick auf große Vertragspartner wie Apple.