Goldpreis korrigiert nach Rekordlauf: Politischer Aufwind und Handelsoptimismus bremsen Nachfrage
Der Goldpreis hat nach einem eindrucksvollen Anstieg in den vergangenen Tagen am Mittwoch eine Korrektur erfahren. Die neuen Entwicklungen im Handelskonflikt und die versöhnlicheren Töne des US-Präsidenten Donald Trump gegenüber dem Notenbankchef Jerome Powell haben dazu geführt, dass die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen abnahm. Am Nachmittag wurde eine Feinunze des Edelmetalls für 3.343 US-Dollar gehandelt, was einen Rückgang von etwa 66 Dollar im Vergleich zum Vortag bedeutet.
Noch am Dienstag hatte der Goldpreis die Marke von 3.500 US-Dollar durchbrochen, ein zuvor nie erreichtes Allzeithoch, welches durch Trumps zuvor aggressive Haltung gegenüber Powell befeuert wurde. Doch bei der Vereidigung des neuen Chefs der Börsenaufsicht, Paul Atkins, nahm Trump seine Drohungen zurück und versicherte, keine Entlassungspläne für Powell zu hegen. Dies hatte das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Notenbank erschüttert und Anleger in Gold getrieben.
Die Rohstoffexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank betonte, dass die Goldpreisentwicklung davon abhängig sei, ob Trump seine verbalen Attacken gegen Powell fortsetzt oder Powells vorzeitige Ablösung in den Bereich des Möglichen rückt. Gleichzeitig wirkte auch die Aussicht auf eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China beruhigend auf die Märkte, was die Goldnachfrage weiter dämpfte. Trump zeigte sich optimistisch und bewertete ein Handelsabkommen als erreichbar, das "für alle fair" sein werde, während das Weiße Haus Fortschritte auf diesem Gebiet signalisierte.
Auch der in Euro gerechnete Goldpreis verzeichnete zur Wochenmitte einen deutlichen Rückgang. Eine Unze wurde zuletzt für 2.906 Euro gehandelt, was einen Preisrückgang von rund 55 Euro im Vergleich zum Vortag bedeutet. Auch hier wurde am Dienstag ein Rekordhoch von 3.035 Euro erreicht.