Goldman Sachs kürzt Mitarbeitende im Rahmen jährlicher Leistungsbewertung
Goldman Sachs plant den Abbau von mehreren hundert Arbeitsplätzen im Zuge des jährlichen Prüfverfahrens, welches Mitarbeitende ermittelt, die als unterdurchschnittlich bewertet werden. Dies geht aus Informationen einer eingeweihten Person hervor.
Die Kürzungen, die bankweit erwartet werden, könnten bereits in den nächsten Wochen beginnen und sich über mehrere Monate hinziehen. Goldman Sachs, das Ende Juni weltweit 44.400 Mitarbeitende beschäftigte, setzt diese Leistungsüberprüfungen typischerweise im Herbst an. Diese können dazu führen, dass sich die Wall-Street-Bank von mehreren hundert oder sogar tausend Angestellten trennt.
Goldman Sachs pausierte diesen sogenannten strategischen Ressourcenbewertungsprozess während der Corona-Pandemie und nahm ihn 2022 wieder auf. Wie im vergangenen Jahr erwartet die Bank, dass die leistungsgesteuerten Entlassungen im unteren Bereich ihres Zielkorridors von 1 bis 5 Prozent der Gesamtbelegschaft liegen werden.
Gleichzeitig plant die Bank jedoch weiterhin Neueinstellungen, sodass Goldman Sachs davon ausgeht, bis Ende dieses Jahres trotz der geplanten Entlassungen eine höhere Gesamtmitarbeiterzahl zu haben.
"Unsere jährlichen Talentbewertungen sind normal, standardmäßig und üblich, ansonsten aber unauffällig", erklärte Goldmans Sprecher Tony Fratto in einer Stellungnahme. "Wir erwarten, 2024 mehr Mitarbeitende bei Goldman Sachs zu haben als 2023."
Die Wall Street Journal berichtete erstmals über Goldmans Pläne, Leistungsbewertungen und Entlassungen in diesem Jahr durchzuführen.
Diese Nachrichten kommen zwei Tage nachdem Goldman eine leichte Erleichterung von der Federal Reserve im Zusammenhang mit den jährlichen Stresstests der großen Bank gewann. Goldman gehörte zu den am schlechtesten abschneidenden Instituten in diesen Tests, die im Juni veröffentlicht wurden. Die Bank gewann jedoch einen Einspruch gegen die Testergebnisse, weil diese angeblich jüngste Veränderungen nicht berücksichtigten, die die Resultate stabiler gemacht hätten.
Der Erfolg im Berufungsverfahren könnte mehr als 100 Millionen Dollar freigeben, die die Bank zur Erhöhung ihrer Kreditvergabe, des Handels oder anderer Aktivitäten nutzen kann. Die Aktien von Goldman Sachs, die kürzlich ein Allzeithoch erreicht haben, sind in diesem Jahr um mehr als 30 Prozent auf zuletzt 510 Dollar gestiegen.