Gold auf dem Vormarsch: Edelmetall überflügelt S&P 500 im Jahresverlauf
Im Jahr 2024 erlebt der Goldmarkt einen bemerkenswerten Aufschwung. Nachdem der Preis von Gold zwischen 2021 und Ende 2023 nur um 9 % gestiegen war, verzeichnet das Edelmetall in diesem Jahr einen dramatischen Anstieg von 28,7 % seit Jahresbeginn. Damit übertrifft es sogar die Rendite des S&P 500, die bei 26,6 % liegt.
Verschiedene makroökonomische Faktoren beeinflussen den Goldpreis erheblich. Niedrigere Zinssätze können die Kapitalkosten senken und Investitionen in neue Projekte von Goldminenbetreibern erleichtern, was das Angebot steigert. Zudem spielen Zentralbanken eine entscheidende Rolle: So war die People's Bank of China 2023 der größte staatliche Goldkäufer. Eine andauernde Nachfrage aus China könnte den Goldpreis langfristig weiter unterstützen.
Neben der Nachfrage durch Zentralbanken tragen auch Luxusgüter und industrielle Anwendungen, die auf Gold setzen, zur Preisentwicklung bei. Die Kursentwicklung von Gold kann allerdings je nach Währung unterschiedlich ausfallen. Ein starker US-Dollar könnte beispielsweise einen niedrigeren Goldpreis in sogenannten Dollar-Goldquotierungen zur Folge haben.
Vergleicht man die letzten zehn Jahre, hat sich der S&P 500 insgesamt als stärkere Langzeitanlage erwiesen, wenngleich der Goldpreis in anderen Währungen nicht viel schlechter abgeschnitten hat. Anleger, die in Yen statt in den japanischen Aktienmarkt investiert haben, hätten mit Gold möglicherweise besser abgeschnitten.
Während kurzfristig unvorhersehbar bleibt, wie sich Gold im Vergleich zu einem US-Aktienindex entwickelt, erwarten viele Experten, dass der S&P 500 langfristig weiterhin die Nase vorn haben wird – vorausgesetzt, das Wachstum der US-Wirtschaft hält an. Dennoch könnten Faktoren wie Umweltbedenken beim Goldabbau oder strategische Goldkäufe durch Zentralbanken zu einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung von Gold führen. Doch für die meisten Investoren empfiehlt sich Gold eher als kleiner Teil eines diversifizierten Portfolios statt als Hauptbestandteil einer langfristigen Anlage.