Globale Gesundheitsvorsorge und politische Entwicklungen im Fokus
Die Mitglieder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich auf einen neuen Pandemievertrag geeinigt, der künftige Turbulenzen im Gesundheitssektor verhindern soll. Ziel ist es, chaotische Zustände, insbesondere bei der Verteilung von Impfstoffen und der Beschaffung von Schutzmaterial, zu vermeiden. Der Vertrag soll im Mai bei der WHO-Jahrestagung formell verabschiedet werden. Bevor er in Kraft treten kann, ist jedoch die Ratifizierung durch 60 Länder notwendig, was aufgrund ausstehender Detailverhandlungen noch bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen könnte.
Gleichzeitig stehen gesundheitspolitische Neuerungen in Deutschland auf der Agenda: Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ist ein Schritt, den der scheidende Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) als entscheidend für die Verbesserung der medizinischen Versorgung bezeichnet. Ab Ende dieses Monats soll die umfassende Nutzung der ePA beginnen, wodurch Behandlungsprozesse effizienter gestaltet werden sollen.
Im Bundestag ringt man weiterhin um den konstruktiven Umgang mit der AfD, die in der neuen Wahlperiode erneut Rückschläge hinnehmen musste. Der Kandidat der AfD für das Amt des Vizepräsidenten fiel bei der Abstimmung durch, während die Kandidaten anderer Parteien erfolgreich gewählt wurden.
In geopolitischer Hinsicht sorgt Lettland mit dem Ausstieg aus dem Ottawa-Übereinkommen für Schlagzeilen. Als erster baltischer Staat zieht sich Lettland aus dem Abkommen zurück, das sich gegen Antipersonenminen richtet. Diese Entscheidung steht im Kontext des Ukraine-Konflikts und wurde von der Saeima, Lettlands Parlament, gebilligt.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat Abschiebungen nach Griechenland für bestimmte Migrantengruppen als zulässig eingestuft. Diese Entscheidung betrifft alleinstehende, gesunde und arbeitsfähige Personen, die laut Gericht im griechischen Aufnahmesystem keine extremen Notlagen zu erwarten haben.
Und schließlich hat sich der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Warschau von seinem polnischen Amtskollegen Donald Tusk verabschiedet. Das Treffen, dessen Inhalte bislang nicht bekannt sind, fand im Vorfeld des polnischen Wahlkampfs und kurz vor dem Ende von Scholz' Amtszeit statt.