Geopolitische Risiken treiben EZB zu flexibler Zinspolitik
Inmitten wachsender Unsicherheiten hat Olli Rehn, Mitglied des Europäischen Zentralbankrats, die Möglichkeit einer verstärkten Zinssenkung in der Eurozone in Betracht gezogen. Bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds äußerte der finnische Zentralbanker, dass geopolitische Spannungen und Handelskonflikte die Finanzierungsbedingungen verschärfen und Risiken für das Wirtschaftswachstum erhöhen.
Rehn betonte die Relevanz einer offenen Haltung gegenüber potenziellen Zinssenkungen und plädierte für eine dynamische und proaktive Geldpolitik in der gegenwärtigen Lage. Diese Haltung wird auch von der EZB-Präsidentin Christine Lagarde geteilt, die beim selben Treffen ebenfalls die Möglichkeit einer weiteren Leitzinssenkung ins Spiel brachte.
Sie sieht die Zollpolitik der USA als potenziell inflationshemmend für die Eurozone. Bereits im April hatte die EZB die Leitzinsen wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, womit der Einlagensatz für Banken und Sparer auf 2,25 Prozent festgelegt wurde.