Gedenken und Demonstrationen zum Jahrestag der Hamas-Angriffe
In deutschen Städten finden anlässlich des Jahrestags des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. In Berlin wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem interreligiösen Gottesdienst zu Ehren der Opfer in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eine Rede halten. Anschließend werden die Teilnehmer zu einem stillen Gedenkweg aufbrechen, der zu einem jüdischen Gemeindehaus führt, wo weitere Reden, unter anderem von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner und Israels Botschafter Ron Prosor, geplant sind. In Hamburg wird Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer abendlichen Zeremonie in der Synagoge Hohe Weide sprechen, während in München die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in der Synagoge Ohel Jakob erwartet werden. Parallel dazu sind auch propalästinensische Kundgebungen in mehreren Städten angekündigt. Bereits am Wochenende waren tausende Menschen zu Demonstrationen zusammengekommen. In München äußerten sich mehr als 8.000 Teilnehmer gegen Antisemitismus und nahmen an einer der größten geplanten Versammlungen teil. Demgegenüber endete eine propalästinensische Veranstaltung in Berlin-Kreuzberg nach Ausschreitungen frühzeitig, bei der auch Polizisten verletzt wurden. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, äußerte seine Besorgnis über die zunehmende Verharmlosung von Islamisten in Deutschland und kritisierte die veränderte Diskussionskultur. Bemerkenswert ist die Zunahme von antisemitischen Symbolen und Attacken auf jüdische Institutionen und Persönlichkeiten, wie zuletzt auf den Berliner Kultursenator Joe Chialo.