Gebäude-TÜV in der Diskussion: Normenstreit sorgt für Aufregung
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) weist den Vorwurf entschieden zurück, durch eine geplante Norm für Wohngebäude die Kosten des Wohnens in die Höhe zu treiben. Nach Angaben des Instituts dient die Norm lediglich als Orientierungshilfe für Eigentümer und Betreiber von Wohngebäuden. Es handelt sich um eine praxisnahe Zusammenfassung bestehender Anforderungen ohne die Einführung neuer, kostenverursachender Vorschriften. "Zusätzliche Kosten, die über die Erfüllung gesetzlicher Pflichten hinausgehen, sind nicht zu erwarten", lässt das Institut verlauten.
Gegenwind kommt von Haus & Grund Rheinland Westfalen. Deren Präsident, Konrad Adenauer, fordert die Rücknahme der Normenpläne und betont, dass keine weiteren Normen benötigt werden, die das Wohnen verteuern. Er sieht das DIN in der Verantwortung, überflüssige Vorgaben zu überdenken, um bezahlbares Wohnen in Deutschland zu fördern.
Bauministerin Klara Geywitz unterstützt diesen Ansatzpunkt und erklärte gegenüber der "Bild"-Zeitung, dass ein "Bau-TÜV" nicht eingeführt wird. Ziel sei es, Vermieter vor mehr Bürokratie zu schützen und Mieter von zusätzlichen Nebenkosten zu verschonen. Der aktuelle Entwurf zu einer "Verkehrssicherheitsüberprüfung für Wohngebäude" umfasst 40 Seiten und behandelt Aspekte wie die Sicherheit von Balkongeländern, die Prüfung von Feuerlöschern und die Sichtbarkeit der Hausnummer. Interessierte können den Entwurf noch bis zum 7. April kommentieren, bisher liegen jedoch keine Anmerkungen vor.