Galeria Karstadt Kaufhof bietet Tarifsteigerungen an – Entgelterhöhung und Inflationsausgleichsprämie
Die traditionsreiche Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat angekündigt, ihren etwa 12.000 Mitarbeitern eine Aufbesserung der Entlohnung zu bieten. Das Unternehmen legte der Gewerkschaft Verdi ein Tarifangebot zur Erhöhung der Gehälter um acht Prozent über einen Zeitraum von drei Jahren vor. Zusätzlich sollen die Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 600 Euro sowie eine erfolgsabhängige Prämie erhalten, die an die Performance ihrer jeweiligen Filiale gekoppelt ist.
Der angebotene Tarifvertrag ist speziell für GKK konzipiert und markiert einen klaren Bruch mit dem flächendeckenden Tarifvertrag des Einzelhandels, den das Unternehmen vor geraumer Zeit verlassen hatte. Dieser Schritt dürfte bei der Gewerkschaft Verdi auf Widerstand stoßen.
GKK-Finanzgeschäftsführer Guido Mager betonte die Notwendigkeit, zügig zu handeln und die Löhne rasch anzupassen. „Langwierige und ergebnislose Tarifverhandlungen wie in der Vergangenheit passen nicht mehr in die kurzen Entscheidungsprozesse, die wir uns als mittelständisches Unternehmen vorgenommen haben“, erklärte Mager. Er hob hervor, dass das Unternehmen mit diesem Angebot bereits an seine wirtschaftlichen Grenzen gehe.
Der letzte verbliebene große Kaufhauskonzern Deutschlands kämpft seit Langem mit finanziellen Schwierigkeiten und musste Anfang des Jahres erneut Insolvenz anmelden. Im Mai stimmten die Gläubiger einem Sanierungsplan zu, der die US-Investmentgesellschaft NRDC und die Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz als neue Eigentümer zum 1. August vorsieht. Zudem plant GKK, die Anzahl der Filialen bis September von derzeit 92 auf 83 zu reduzieren. (eulerpool-AFX)