Fusion in der Milchindustrie: DMK Group und Arla Foods vor Zusammenlegung
In der europäischen Molkereibranche bahnt sich eine bedeutende Verschmelzung an: Die deutsche DMK Group plant den Schulterschluss mit Arla Foods, dem dänisch-schwedischen Marktführer. Diese Fusion soll über 12.000 Milchbauern vereinen und langfristig die stärkste Molkereigenossenschaft des Kontinents bilden. Den Konsumenten versprechen die Unternehmen durch die Fusion eine gesteigerte Qualität in der Milchproduktion und ein breiteres Angebotsspektrum.
Künftiger Mittelpunkt des neuen Unternehmens wird in Dänemark sein. Mitte Juni steht die entscheidende Abstimmung der beiden Genossenschaften an, wobei auch die Zustimmung der Behörden bis Ende 2025 benötigt wird. Das vereinte Unternehmen wird unter dem Namen Arla firmieren.
Aktuell operiert das Deutsche Milchkontor (DMK) aus Zeven und Bremen, während Arla in Viby, Dänemark, ansässig ist. Mit einem kombinierten Jahresumsatz von etwa 19 Milliarden Euro und über 28.700 Beschäftigten wäre der Zusammenschluss ein europäischer Gigant in der Milchverarbeitung. Laut einer Erhebung der Rabobank belegte Arla bereits Platz sieben der weltgrößten Molkereiunternehmen, wohingegen DMK Rang 18 innehatte.
Kritische Stimmen zur Fusion werden laut, insbesondere vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM). BDM-Vorsitzender Karsten Hansen warnt vor einer Konzentration der Marktanteile und den möglichen Nachteilen für Milchviehhalter durch die gesteigerte Marktmacht der Großmolkereien.
Die konkreten Auswirkungen auf die deutschen Standorte und Angestellten von DMK bleiben vorerst unklar. Laut einer DMK-Sprecherin wird sich kurzfristig jedoch nichts am gewohnten Ablauf ändern.
Besonders kritisch sieht der Lebensmittelhandel die Fusion, da der entstehende Großkonzern den deutschen Markt dominieren könnte. Mit einem Umsatz von fast 20 Milliarden Euro und einer Rohmilchverarbeitung von über 7 Millionen Tonnen könnte die Verschmelzung den Wettbewerb stark einschränken und die Absatzmöglichkeiten für hiesige Milchviehhalter mindern. Der Fokus auf den Exportmarkt, in den laut dem Verband BVLH etwa 50 Prozent der Produkte fließen, spielt hierbei eine entscheidende Rolle.