F.T.C.-Bericht: Massive Überwachung durch soziale Medien und Streaming-Dienste aufgedeckt
Die Federal Trade Commission (F.T.C.) hat herausgefunden, dass mehrere soziale Medien und Streaming-Dienste eine "umfassende Überwachung" der Verbraucher betreiben, darunter auch Minderjährige. Die Untersuchung zeigt, dass diese Plattformen mehr persönliche Daten sammeln und teilen, als den meisten Nutzern bewusst ist.
Die F.T.C. analysierte Daten von neun Unternehmen, darunter Meta, YouTube und TikTok, und stellte fest, dass diese vor allem durch Werbeeinnahmen von den gesammelten Daten profitieren. Besonders problematisch ist der unzureichende Schutz der jüngeren Nutzer.
Die Studie, die vor fast vier Jahren begann, hat erstmals einen umfassenden Einblick in die undurchsichtigen Geschäftspraktiken der führenden Online-Plattformen geboten. Die F.T.C. betont, dass dieser Bericht die Notwendigkeit von bundesweiten Datenschutzgesetzen und klaren Beschränkungen für Datensammelpraktiken zeigt.
"Überwachungspraktiken können die Privatsphäre von Menschen gefährden, ihre Freiheiten bedrohen und sie einer Reihe von Risiken aussetzen, vom Identitätsdiebstahl bis hin zum Stalking", sagte Lina Kahn, die Vorsitzende der F.T.C., in einer Mitteilung.
Technologiekonzerne stehen zunehmend wegen Datenschutzverstößen in der Kritik. Zudem wird ihnen eine Mitverantwortung für die psychische Gesundheitskrise unter jungen Menschen nachgesagt, die einige Sozialwissenschaftler und der Generalchirurg teilweise auf die vorherrschende Nutzung von Social Media und Smartphones zurückführen. Trotz zahlreicher Vorschläge im Kongress konnten bisher keine strengeren Datenschutzbestimmungen durchgesetzt werden.
Die Selbstregulierung der Unternehmen hat laut F.T.C. versagt. Im Dezember 2020 eröffnete die Behörde eine Untersuchung zu den Datenpraktiken von neun Unternehmen, darunter Twitch, Discord, Snapchat, Reddit und Twitter (jetzt X), und analysierte deren Praxis der Datensammlung und -nutzung.
Obwohl die Studie keine einzelunternehmensbezogenen Angaben machte, wurde festgestellt, dass die Unternehmen große Mengen an Nutzerdaten sammelten und oft Informationen von Nicht-Nutzern über Datenbroker einkauften. Selbst grundlegende demografische Informationen wie Alter und Geschlecht wurden systematisch erfasst.
Zudem gaben viele der betroffenen Plattformen keine einfachen Möglichkeiten, die Datensammlung zu unterbinden, und behielten sensible Informationen wesentlich länger, als Verbraucher es erwarten würden. Besondere Einschränkungen beim Zugang für unter 13-Jährige wurden oft umgangen, und Teenager wurden wie Erwachsene behandelt, was sie denselben Datensammlungspraktiken aussetzte.
Vergangenes Jahr schlug die F.T.C. Änderungen zur Stärkung des Kinderdatenschutzes vor, und gesetzgeberische Maßnahmen zielen darauf ab, den Schutz für Nutzer unter 18 Jahren zu verbessern. Die Behörde hat bereits mehrere Beschwerden gegen Tech-Unternehmen eingereicht und erreichte Siedlungen in Millionenhöhe wegen Datenschutzverstößen.