Friedrich Merz wirft Putin schwere Kriegsverbrechen vor und fordert abgestimmte Waffenlieferungen
Der potenzielle nächste Bundeskanzler, Friedrich Merz, hat in einem herausfordernden Interview mit der ARD deutliche Worte über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gefunden. Nach einem verheerenden Raketenschlag auf die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine beschuldigte Merz Putin schwerer Kriegsverbrechen. Insbesondere die zweite Angriffswelle, die gezielt Helfer traf, nannte er 'an Perfidie nicht mehr zu überbieten', was die bewusste Kaltherzigkeit der Aktionen hervorhebt.
Diese Angriffe ereigneten sich am Palmsonntag und führten zum Tod von mehr als 30 Menschen, darunter befanden sich auch zwei Kinder. Über 100 Zivilisten, darunter 15 Kinder, wurden verletzt, bemerkte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. Merz richtete scharfe Kritik an jene Stimmen in Deutschland, die Putin zum Verhandlungstisch bitten: Solche Aufrufe interpretiere Putin nicht als ernsthafte Friedensangebote, sondern vielmehr als Zeichen der Schwäche.
In der Vergangenheit hat sich Merz für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen, und diese Position bekräftigte er noch einmal nachdrücklich. Jedoch betonte er die Notwendigkeit einer Abstimmung dieser Maßnahmen mit den europäischen Partnern, bevor solche Waffenlieferungen in Betracht gezogen würden. Merz unterstrich, dass eine solche Entscheidung wohlüberlegt und koordiniert erfolgen müsse, um solidarisch und geschlossen zu agieren.