Frachtschifffahrt und LKW-Logistik: Zwischen Boom und Kapazitätsengpässen
Die Transportbranche steht vor signifikanten Herausforderungen, da die Nachfrage nach LKW-Ladungen schleppend verläuft und die Kapazitätsanpassungen erschwert. Transportdienstleister haben in den letzten Monaten verstärkt Frachttender abgelehnt, wobei die Veränderungen deutlicher ausfallen könnten, wäre das Frachtvolumen nicht derart verhalten. Laut dem nationalen Outbound Tender Volume Index von SONAR, der die gesamten Versandanforderungen der Versender misst, verzeichnete man einen Rückgang von 2 Prozent im Jahresvergleich. Saisonale Faktoren wie Wetterbedingungen und Feiertage erschweren den Vergleich zu Jahresbeginn. Dies wiederum bremst das Ansteigen der Ablehnungsquoten und der Spotraten, obwohl diese im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind.
Interessanterweise verzögern Containerreedereien ihre Rückkehr in das Rote Meer. Eine Analyse von FreightWaves zeigt, dass die Reedereien durch Umleitungsrouten ihre Erträge erheblich steigern konnten. So steigerten Unternehmen wie das chinesische Cosco ihre Gewinne um 91 Prozent im Jahr 2024, auch ohne erhebliches Wachstum des Transportvolumens. Hafenengpässe, vor allem im Hafen von Singapur, und ein Mangel an hochseetauglichen Containern Mitte des Jahres trugen ebenfalls zur Disruption der Branche bei.
Auf der anderen Seite verzeichnete der intermodale Verkehr im Jahr 2024 einen bemerkenswerten Aufschwung. Laut der Association of American Railroads war es das drittstärkste Jahr hinsichtlich des Volumens. Der Dezember 2024 war sogar der stärkste Dezember aller Zeiten für den intermodalen Verkehr. Trotz der positiven Zahlen äußerten einige Versender in der letzten Woche Bedenken hinsichtlich der Schienenverkehrsqualität. Dennoch scheinen viele aufgrund der mangelnden Zeitdringlichkeit der Güter auf intermodalen Transport zu setzen.
Im Segment der LTL-Transporte hat auch der Anbieter Roadrunner seinen ersten allgemeinen Satzanstieg seit 2021 angekündigt. Mit einer Erhöhung um 6,9 Prozent reiht sich das Unternehmen in die aktuelle Marktentwicklung ein, neben Firmen wie ABF Freight und FedEx Freight, die ebenfalls ihre Tarife angepasst haben.
Der Konsum von GLP-1-Medikamenten trägt zur Reduzierung der Lebensmittelausgaben bei. Eine Studie von Cornell und Numerator zeigte, dass betroffene Haushalte ihre Ausgaben um 5,5 Prozent senkten. Goldman Sachs prognostiziert, dass in fünf Jahren etwa 13 Prozent der amerikanischen Bevölkerung diese Medikamente verwenden könnten, was die Ausgaben weiter beeinflussen könnte.