Fonds, Abschreibungen und Innovation – Weichenstellungen für die deutsche Wirtschaft
Die nächste potenzielle Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD hat ehrgeizige Pläne vorgelegt, um die schwächelnde deutsche Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Ein Eckpfeiler ist der sogenannte Deutschlandfonds. Mit einem geplanten Volumen von mindestens 100 Milliarden Euro, unterstützt durch privates Kapital und staatliche Garantien, soll dieser insbesondere den Mittelstand und aufstrebende Start-ups stärken.
Steuerliche Erleichterungen sind ein weiteres zentrales Vorhaben. Ab 2025 verspricht die Regierung beträchtliche Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen, gekoppelt mit einer schrittweisen Senkung der Körperschaftsteuer bis 2028. Auch sollen Unternehmensgründungen durch optimierte digitale Prozesse binnen 24 Stunden möglich werden.
Im Bereich der Energiepolitik sind Erleichterungen für Industriebetriebe vorgesehen: Ein reduzierter Industriestrompreis und niedrigere Steuern sollen Industrieunternehmen finanziell entlasten. Gleichzeitig steht die Stärkung Deutschlands als Technologiestandort im Fokus, insbesondere durch Investitionen in Künstliche Intelligenz und Mikroelektronik, um eine führende Rolle in der globalen Tech-Landschaft einzunehmen.
Ein weiteres bedeutendes Vorhaben ist die Ersetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes durch eine flexiblere Regelung, flankiert von der Einführung eines europäischen Gesetzes in der Zukunft. Bei internationalen Beziehungen zielt die Koalition auf freiere Handelsbeziehungen und reduziert Zölle zwischen Europa und den USA.
Klimaschutz und die Reduzierung von CO2-Emissionen werden durch Anreize wie emissionsfreie Stahlproduktion und CCS-Technologien vorangetrieben. Zudem wird eine kritische Betrachtung ausländischer Investitionen angestrebt, um nationale Interessen zu wahren, insbesondere in sensiblen Infrastrukturbereichen. Die strategische Neubewertung der wirtschaftlichen Beziehungen zu China gehört ebenfalls zu den Prioritäten.