Festivalbranche im Aufschwung: Weezevent profitiert von Nach-Corona-Euphorie
Die Festivalbranche hat sich nach der pandemiebedingten Flaute überraschend schnell erholt und so die allgemeine Belastung des Freizeitausgabengefüges in Europa überwunden. Davon konnte insbesondere das französische Technologieunternehmen Weezevent profitieren, das in der aktuellen FT/Statista-Rangliste der wachstumsstärksten Unternehmen Europas auf Platz 140 rangiert.
Weezevent bietet Services wie Ticketverkauf und bargeldlose Zahlungslösungen mit kontaktlosen Armbändern an, die Besuchern ermöglichen, Speisen und Getränke mit einem Wink des Handgelenks zu zahlen. Die Technologie des Unternehmens wird unter anderem von Boomtown in Hampshire, England, und Hellfest in Clisson, Frankreich, eingesetzt, wodurch der Umsatz auf 350 Millionen Euro im Jahr 2023 gesteigert werden konnte.
Eine Erhebung der Verbände der britischen Live-Musikindustrie zeigt, dass das Festivalgeschäft im Vereinigten Königreich um 12 Prozent gewachsen ist und dabei das Vor-Pandemie-Niveau um 1,2 Prozent übertrifft. Festivals setzen mittlerweile verstärkt auf ein ganzheitliches Erlebnis, jenseits nur der Musik, was von Unternehmensmitgründer Pierre-Henri Deballon bestätigt wird: Technologie hilft dabei, Wartezeiten zu verkürzen und die Kommunikation mit den Organisatoren zu erleichtern.
Trotz der anhaltenden Herausforderung steigender Kosten, insbesondere bei Künstlergagen, bleibt der Boom bestehen, da viele Menschen ihr Bedürfnis nach Live-Erlebnissen noch immer als Priorität betrachten. 42 Prozent der Festivalbesucher haben laut einem Bericht von CGA angegeben, dass Festivals Vorrang vor anderen Ausgaben haben, selbst bei steigenden Lebenshaltungskosten.
Dennoch warnt Deballon vor den Auswirkungen der Inflation, die kleine Veranstalter härter trifft. Laut der britischen Association of Independent Festivals wurden in diesem Jahr bereits 72 Festivals verschoben oder abgesagt, was die Anzahl des Vorjahres übertrifft.
Weezevent unterstützt kleinere Veranstalter durch eine niedrige Provisionsgebühr und fokussiert sich auf Veranstaltungen mit weniger als 5.000 Teilnehmern. Die Branche zeigt trotz aller Widrigkeiten weiterhin Resilienz, indem sie das Publikum mit einzigartigen Erlebnissen anspricht und so die Bereitschaft fördert, für diese besonderen Momente zu investieren.
Der Wunsch nach Gemeinschaft und neuen Erfahrungen treibt die Menschen zur Teilnahme an Festivals, um dem Alltag zu entfliehen und unvergessliche Erlebnisse zu schaffen.