Fed-Prognosen senden Schockwellen über New Yorker Märkte
Die jüngsten Prognosen der US-Notenbank Fed zur Zinsentwicklung haben an den New Yorker Börsen für erhebliche Turbulenzen gesorgt. Trotz einer wie erwartet erfolgten Leitzinssenkung von 0,25 Prozentpunkten, war es vor allem die Reduzierung der Erwartungen an zukünftige Zinsschritte, die den Markt in Aufruhr versetzte. Die Anleger zog es aus Risikoanlagen zurück, was den Dow Jones Industrial auf Talfahrt schickte. Mit einem Verlust von 2,58 Prozent endete der Index bei 42.326,87 Punkten und damit in der längsten Verlustserie seit 1978.
Auch der breit angelegte S&P 500 und der technologieschwere Nasdaq 100 blieben von den Turbulenzen nicht verschont. Während der S&P 500 mit einem Rückgang von 2,95 Prozent den stärksten Tagesverlust seit August verzeichnete, fiel der Nasdaq 100 um 3,60 Prozent. Die Marktkapitalisierung im Technologiesektor schrumpfte nach einer zuvor beispiellosen Rally spürbar.
Wirtschaftsanalysten zeigten sich besorgt über die vorsichtige Haltung der Fed für das kommende Jahr. James Knightley von der ING Bank hob hervor, dass die Inflation weiterhin hartnäckig bleibe, während Thomas Altmann von QC Partners auf die reduzierten Zinssenkungserwartungen hinwies, die die Fed zuletzt äußerte.
Im Fokus stand auch der Sektor der Künstlichen Intelligenz, wo Aktien von Nvidia zur Enttäuschung vieler Investoren weiter nachgaben und Broadcom Verluste aufgrund von Gewinnmitnahmen hinnehmen musste. Im KI-Bereich richtete sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf Wettbewerber, doch auch dort blieben Erfolge aus. Anders verhielt es sich bei UnitedHealth, dessen Aktien als einzige im Dow einen positiven Tag erlebten.
Im Lebensmittel- und Gesundheitssektor zeichnete sich ein gemischtes Bild ab. General Mills musste Einbußen aufgrund angepasster Jahresziele hinnehmen, während der deutsche Sandalenhersteller Birkenstock, dessen Anteile in New York gehandelt werden, mit guten Umsatzzahlen investorenfreundliche Signale sendete.
Ein dramatischer Kursrutsch zeigte sich bei Corvus Pharmaceuticals im Pharmabereich. Die Veröffentlichung vorläufiger Studienergebnisse führte zu einem drastischen Kurseinbruch, während im Kryptowährungsmarkt insbesondere Unternehmen wie Coinbase und Riot Platforms aufgrund von Kursrückgängen im Bitcoin unter Druck gerieten.