Fahrrad-Renaissance verlangt höhere Investitionen: Der ADFC meldet dringenden Handlungsbedarf
In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme ruft der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) zur verstärkten Investition in den Ausbau der Radinfrastruktur in Deutschland auf. Trotz ambitionierter Pläne verharrt der Radverkehrsanteil seit Jahren auf einem konstanten Niveau von 11 Prozent, wie aus einer gemeinschaftlichen Analyse mit dem Bundesverkehrsministerium hervorgeht. Besonders im ländlichen Raum zeigt sich sogar ein Rückgang, was die Ausführungen des ADFC weiter untermauert.
Die ambitionierten Ziele des nationalen Radverkehrsplans drohen, in weite Ferne zu rücken. Caroline Lodemann, Bundesgeschäftsführerin des ADFC, appelliert deshalb an die neue Bundesregierung, den Radverkehr als festen Bestandteil im Sondervermögen Infrastruktur zu etablieren und die Budgetierung auf die symbolträchtige "Fahrradmilliarde" pro Jahr aufzustocken. Ein besonderes Augenmerk müsse dabei auf die Bedürfnisse der ländlichen Regionen gelegt werden, da diese laut der 2019 verabschiedeten Radverkehrspläne bis 2030 deutliche Zuwächse im Radverkehr erreichen sollen.
Aktuelle Daten der Verkehrserhebung "Mobilität in Deutschland", initiiert vom Bundesverkehrsministerium, unterstützen diese Forderungen. Von Mai 2023 bis Juni 2024 wurden über 218.000 Haushalte und rund 420.000 Personen bezüglich ihres Mobilitätsverhaltens befragt. Diese Studie dient als Orientierung für künftige verkehrspolitische Entscheidungen.
Interessant ist der bemerkenswerte Anstieg des Fußverkehrs, während der Autoverkehr trotz eines leichten Rückgangs seine dominierende Rolle im Alltag behält. Die Untersuchung hebt hervor, dass in städtischen Gebieten Fahrräder und Fußwege an Bedeutung gewinnen, während auf dem Land das Auto nach wie vor das wichtigste Fortbewegungsmittel bleibt. Angesichts dieser Tatsachen wird der Ruf nach einer nachhaltigen, infrastrukturellen Weichenstellung immer lauter.