EZB tritt auf die Zinsbremse: Ausblick auf die Konjunktur im Nebel
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut die Leitzinsen gesenkt und somit auf die anhaltenden Unsicherheiten im globalen Handel, insbesondere durch die Zollpolitik der USA, reagiert. Der Einlagensatz wurde auf 2,25 Prozent reduziert, was den Kreditnehmern durch günstigere Konditionen entgegenkommt. Die Konjunktur in der Eurozone, ohnehin geschwächt, steht vor weiteren Herausforderungen durch die Zolloffensive der US-Regierung. Dank der abnehmenden Inflation sieht die EZB einen Spielraum, um mit ihren Zinssenkungen fortzufahren.
Präsidentin Christine Lagarde äußerte Besorgnis über die trüben Wirtschaftsaussichten, die durch die steigenden Handelsspannungen getrübt werden. Diese Unsicherheiten belasten das Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen, während sie die zuletzt heftigen Marktreaktionen als Grund für die Zinsanpassung nannte. Die Refinanzierungskosten für Banken wurden ebenfalls gesenkt, was auf eine expansivere Geldpolitik der EZB hindeutet.
Der Zollstreit mit den USA könnte die Wachstumsprognose der Eurozone weiter belasten, vor allem, da die deutsche Wirtschaft ihre Rolle als Hauptantriebskraft der Region nicht mehr ausfüllen kann. Trotz einer kurzzeitigen Aussetzung bestimmter US-Zölle, wirken die bestehenden Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium sowie geplante Sonderzölle als zusätzlicher Druck auf die europäischen Märkte.
Für Sparer stellt diese Entwicklung eine weniger positive Nachricht dar: Die Zinsen für Einlagen sinken weiter, was die Inflation in Deutschland nicht kompensiert. Während einige Ökonomen weitere Zinssenkungen im Juni prognostizieren, ist die langfristige Entwicklung der Inflation ungewiss.