EZB-Präsidentin Lagarde mahnt zur Unabhängigkeit der Geldpolitik
Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hat sich in einer aktuellen Diskussion zur Bedeutung der Unabhängigkeit von Zentralbanken geäußert und vor politischem Einfluss gewarnt. Ohne direkte Bezugnahme auf die jüngste Kritik von Donald Trump an US-Notenbankchef Jerome Powell, betonte Lagarde, dass politische Einmischung stets negative wirtschaftliche Konsequenzen wie ein verringertes Wachstum und höhere Inflation nach sich gezogen habe.
Diese Entwicklung widerspreche dem Grundauftrag der Zentralbanken, so Lagarde in einem Interview. Sie äußerte großes Vertrauen in die Fähigkeiten und das Engagement von Jerome Powell und hob hervor, dass er genau das tue, was von einem Notenbankchef erwartet werde, nämlich im Dienst des amerikanischen Volkes und zur Stabilität der Finanzmärkte zu handeln.
Lagarde betonte ihre Hochachtung für Powell und bezeichnete ihn als geschätzten Kollegen. Die anhaltende Kritik von Trump sowie Spekulationen über eine mögliche Amtsenthebung Powells hatten zuletzt für erhebliche Unsicherheiten an den Finanzmärkten gesorgt.
Trump hatte wiederholt eine Zinssenkung gefordert und Powell mit teils harschen Worten kritisiert. Trotz dieser Spannungen versicherte Trump unlängst, dass eine Entlassung Powells nicht beabsichtigt sei. Powell selbst hatte bereits klargestellt, dass ein US-Präsident nicht ohne weiteres den Fed-Chef absetzen könne, womit er die Unabhängigkeit des Amtes unterstrich.
Lagarde hatte Powell bereits zuvor ihre Unterstützung signalisiert und ihn in der Rolle als „geschätzten Kollegen und Freund“ verteidigt.