Evotec: Ein Lichtblick am MDax-Himmel trotz wechselhafter Perspektiven
Die Aktien von Evotec haben am Donnerstag einen bemerkenswerten Kursanstieg verzeichnet und sind auf den höchsten Stand seit mehreren Wochen geklettert. Mit einem Plus von 6,3 Prozent auf 6,19 Euro führten sie die Gewinnerliste im sonst schwächelnden MDax der mittelgroßen Unternehmen an. Noch zu Handelsbeginn notierten die Papiere mit einem Anstieg von fast 11 Prozent, verloren dann aber zwischenzeitlich wieder etwas an Dynamik, bevor sie sich erneut stabilisierten.
Diese erfreuliche Entwicklung ist auf die beeindruckenden Ergebnisse des Wirkstoffforschers im Schlussquartal 2024 zurückzuführen, die sowohl die eigenen als auch die Markterwartungen übertroffen haben. Laut Charles Weston, Analyst bei der kanadischen Bank RBC, erreichte Evotec seine Ziele ohne größere Schwierigkeiten.
Der Ausblick zeigt jedoch ein gemischtes Bild: Während die Prognosen für 2025 unter den Erwartungen liegen, deuten die Vorhersagen für 2028 auf ein positives Wachstum hin, was insbesondere langfristig orientierte Investoren neugierig machen könnte.
Inmitten dieser Zahlen kündigte Evotec eine Neuausrichtung an. Das Unternehmen will sich stärker auf hochwertige Dienstleistungen und spezifische Therapiegebiete konzentrieren und plant, sein Projekt-Portfolio um etwa 30 Prozent zu reduzieren. Hierbei spielen Automation und künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle. Der Rückzug aus bestimmten Beteiligungen soll die Fokussierung auf die beiden Hauptsäulen 'Wirkstoffforschung & Präklinische Entwicklung' sowie 'Just - Evotec Biologics' untermauern. RBC-Analyst Weston betrachtet die Straffung des Geschäftsmodells positiv.
Dennoch kann der jüngste Kursgewinn die langfristigen Herausforderungen nicht überdecken. Nach einem Kursverlust von 61,5 Prozent im Jahr 2024 stehen die Zeichen für 2025 weiterhin ungünstig, mit einem Minus von bislang rund 25 Prozent. Die Unterstützung bei leicht über 5 Euro bewahrte die Aktien jedoch in der Vergangenheit mehrfach vor tieferen Rückschlägen, zuletzt während der Turbulenzen im Zuge des US-Zollschocks.