Evotec-Aktien nach Höhenflug unter Druck: Gewinne mitgenommen
Die Börsianerwelt erlebte am Donnerstag mit Evotec-Aktien ein Wechselbad der Gefühle. Anfangs sorgte die laufende Kooperation mit dem Pharmagiganten Bristol-Myers Squibb für Euphorie unter Investoren, was den Aktienkurs merklich nach oben trieb. Erst kürzlich noch hatte die Aktie in der Kurve zugelegt und dabei die renommierte Marke der 200-Tage-Linie überschritten. Doch die Freude der Anleger war von kurzer Dauer – sie entschlossen sich zu Gewinnmitnahmen, und die Kurse markierten schließlich ein Minus von 2,2 Prozent.
Besonders bemerkenswert war der Wert von knapp 7,60 Euro pro Aktie, der das höchste Kursniveau seit März darstellte und den lang vermissten Überschuss über die viel beachtete 200-Tage-Linie symbolisierte. Der Absturz folgte jedoch auf dem Fuß: mit einem Rückfall auf etwas über sieben Euro zeigte sich die Volatilität markant. Dabei standen die Evotec-Aktien in der Zeit der Zollstreit-Verwerfungen Anfang April mit einem Tiefpunkt von fünf Euro auf einem Stand wie zuletzt im Jahr 2016.
Anlass zur Hoffnung für das Unternehmen bietet die positive Entwicklung in der Zusammenarbeit mit Bristol-Myers Squibb. Durch erfolgreiche Fortschritte im Bereich des Proteinabbaus erhält Evotec im Rahmen der bestehenden Vereinbarung eine lukrative Zahlung von 75 Millionen Dollar. Eine willkommen warme Finanzspritze für Evotec, das nach einem Gewinneinbruch den Unternehmenswandel eingeleitet hat.
Unabhängig davon hat die Deutsche Bank ihre bisher skeptische Einschätzung revidiert. Analyst Fynn Scherzler stufte die Evotec-Aktien auf 'Hold' hoch, ermutigt durch die neuen Zielsetzungen, die das Unternehmen unlängst präsentierte. Diese Strategie verspricht eine klarere Orientierung mit realistischer Perspektive bis 2025, bleibt jedoch auch realistisch im Hinblick auf das laufende Übergangsjahr.