Europas Diplomaten begrüßen Merz' Offenheit für Taurus-Lieferungen an die Ukraine
Die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas äußerte sich positiv zur möglichen Unterstützung der Ukraine durch die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern durch Deutschland, die vom designierten Bundeskanzler Friedrich Merz befürwortet werden. Bei einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg betonte Kallas die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen, um der Ukraine in ihrer Verteidigung zu helfen. Mit Blick auf die jüngsten Angriffe in der Stadt Sumy, bei denen zahlreiche Zivilisten ihr Leben verloren, unterstrich sie die Dringlichkeit verstärkter Unterstützung.
Friedrich Merz hatte bereits als Oppositionspolitiker seine Unterstützung für die Lieferung solcher Waffensysteme signalisiert und bekräftigte kürzlich erneut seine Position, dabei jedoch betont, dass ein solches Vorgehen stets in engster Abstimmung mit den europäischen Partnern erfolgen müsse. Die klare Trennung zwischen der Unterstützung durch Waffenlieferungen und einer direkten Kriegsbeteiligung Deutschlands steht für Merz im Vordergrund.
Unterstützung erhielt Merz auch aus anderen EU-Ländern. Der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp hob die Bedeutung einer möglichen Lieferung als klares Signal europäischer Geschlossenheit hervor. Auch der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski lobte Merz' Haltung. Im Gegensatz dazu lehnt der derzeitige geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz eine solche Lieferung kategorisch ab, da er befürchtet, Deutschland könne dadurch in den Konflikt hineingezogen werden, insbesondere, wenn die Ukraine damit tiefer im russischen Staatsgebiet agieren sollte.