Europäische Aktienmärkte unter Druck – Sektorale Verschiebungen im Fokus
Nach einer kurzen Erholungsphase enttäuschten die europäischen Aktienmärkte erneut und schlossen die Handelswoche im Minus. Bereits jetzt wird die Hoffnung auf eine potenzielle Jahresendrally im europäischen und asiatischen Raum gedämpft, während sich die Wall Street weiter zu behaupten scheint. "In Europa überwiegt gegenwärtig eine Stimmung der Zurückhaltung", analysiert Robert Greil, Chefstratege beim Bankhaus Merck Finck.
Der EuroStoxx 50, ein wichtiger Indikator für die Eurozone, verlor 0,80 Prozent und schloss bei 4.794,85 Punkten. Auf Wochenbasis bewegte sich der Index kaum, nachdem er Mitte der Woche ein Drei-Monats-Tief erreichte. In der Schweiz fiel der Leitindex SMI um 1,33 Prozent auf 11.627,04 Punkte, wobei insbesondere die im Sturzflug befindlichen Pharmariesen Roche und Novartis belasteten. Der britische FTSE 100 konnte sich mit einem leichten Rückgang von 0,09 Prozent hingegen stabiler präsentieren. Ein Lichtblick war der spanische Ibex, der durch starke Bankentitel um etwa 1 Prozent zulegte.
Trotz der negativen Marktbewegungen bleibt die Stimmung vorsichtig. Phil Orlando von Federated Hermes warnt vor potenziell eskalierenden Handelskonflikten infolge der "America First"-Politik von Donald Trump, der wiederum Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister in Erwägung zieht. Dies setzte vor allem Pharmatitel wie Sanofi, Roche und Novartis unter Druck.
Die Versicherungsbranche konnte hingegen punkten, allen voran Generali mit einem beeindruckenden Kursplus von fast 5 Prozent nach soliden Quartalszahlen. An der Spitze standen jedoch die Öl- und Rohstoffaktien, die von positiven Signalen aus China profitieren, dessen Wirtschaft sich laut ING Bank im Oktober stabilisierte.