Euro unter Druck: US-Zollpolitik sorgt für Verunsicherung
Der Euro fiel im Verlauf des US-Handels weiter und sank unter die Marke von 1,13 US-Dollar. Eine Stunde vor Börsenschluss an der Wall Street notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1274 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,1324 Dollar festgelegt, was einen Rückgang verglichen mit dem Vortag bedeutet.
Die Finanzmärkte sind weiterhin stark von der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump geprägt. Diese Unsicherheit führte dazu, dass die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im April stark gesunken sind. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW zeigte einen Rückgang, der in seiner Dimension seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs nicht mehr zu verzeichnen war. Besonders betroffen sind exportorientierte Sektoren der deutschen Wirtschaft.
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, äußerte, dass die US-Zölle insbesondere für Deutschland eine erhebliche Belastung darstellen könnten. Er warnte vor der Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen könnte, und verwies auf den deutlichen Abfall der ZEW-Indikatoren, der den ausbleibenden erhofften wirtschaftlichen Aufschwung unterstreicht.
Im Laufe der nächsten Tage werden die Märkte das Thema weiterhin aufmerksam verfolgen. Nachdem Trump bestimmten elektronischen Produkten Zollausnahmen gewährt hat, stellte er auch für Automobilhersteller ähnliche Ausnahmen in Aussicht. Diese Maßnahmen sollen den Unternehmen mehr Zeit geben, ihre Lieferketten auf die Produktion von Teilen innerhalb der USA umzustellen.