Euro legt in New York zu: Zölle und Zinsspekulationen im Fokus
Der Euro hat am Donnerstag einen Aufwärtstrend verzeichnet und wurde im New Yorker Handel zu einem Kurs von 1,1369 US-Dollar gehandelt. Zuvor war die europäische Gemeinschaftswährung im frühen europäischen Handel noch etwas niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte ihren Referenzkurs auf 1,1376 Dollar, nachdem er am Vortag bei 1,1415 Dollar lag. Umgekehrt kostete der US-Dollar nun 0,8790 Euro, verglichen mit dem vorherigen Kurs von 0,8760 Euro.
Einen unterstützenden Einfluss auf den Euro hatte die überraschend positive Stimmung in der deutschen Wirtschaft, wie der Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas im April zeigte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang gerechnet. Dennoch bleibt der konjunkturelle Ausblick von Unsicherheiten geprägt. Ein wesentlicher Risikofaktor sind potenzielle US-Strafzölle auf europäische Importe, wie Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, kommentierte.
Das Dauerthema Zölle bleibt weiterhin ein dominanter Faktor an den Finanzmärkten. Experten der Dekabank berichten von Äußerungen des US-Präsidenten Trump, die Hoffnung auf niedrigere Zölle gegenüber China wecken und den Automobilsektor entlasten könnten. Nichtsdestotrotz erscheinen Verhandlungen des Handelkonflikts mit China aus aktueller Sicht nicht lösungsnah. Der amerikanische Präsident beharrte trotz eines chinesischen Dementis darauf, dass beide Seiten weiterhin Gespräche führen.
Die US-Notenbank beobachtet die Zolldiskussion und deren mögliche wirtschaftliche Konsequenzen genau. Am Donnerstag erwogen Fed-Mitglieder wie Christopher Waller mögliche Zinssenkungen, sollten aggressive Zölle zu einem beträchtlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen führen. Zudem nannte Beth Hammack, Präsidentin der regionalen Fed in Cleveland, Juni als potenziellen Zeitpunkt für solche Maßnahmen.