Euro fällt unter Druck: Trump-Aussagen stützen den US-Dollar
Der Euro musste am Donnerstag leichte Verluste hinnehmen, nachdem Aussagen von US-Präsident Donald Trump den US-Dollar stützten. Die europäische Gemeinschaftswährung verzeichnete am Nachmittag einen Kurs von 1,1357 Dollar, nachdem sie am Vorabend noch fast einen Cent höher gelegen hatte. Kurzzeitig konnte sich der Euro zwar erholen, geriet jedoch im späteren Handelsverlauf erneut unter Druck. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs für den Euro leicht niedriger als zuletzt fest, während der US-Dollar gegenüber der Einheitswährung aufwertete.
Trump hat im Konflikt mit Jerome Powell einen Schritt zurück gemacht und betonte, trotz nervöser Märkte nicht die Absicht zu haben, den Notenbankchef zu entlassen. Gleichzeitig äußerte er den Wunsch, dass Powell aktiver in Bezug auf Zinssenkungen werde. Diese Rhetorik führte zu einem Anstieg des Dollarwerts gegenüber allen wesentlichen Währungen. An den Finanzmärkten wurden Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Notenbank laut, und zugleich keimte Hoffnung auf eine Lösung im Handelskonflikt mit China auf, als Trump die Möglichkeit eines fairen Handelsabkommens ansprach.
Commerzbank-Ökonom Michael Pfister äußerte Zweifel an einer langfristigen Erholung des US-Dollars. Er wies darauf hin, dass die US-Regierung signalisierte, einen schwächeren Dollar zu bevorzugen und Trump Powell möglicherweise als Sündenbock für Wirtschaftsschwächen nutzen könnte. Zudem trübte sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone stärker als erwartet ein, woran auch der Handelskonflikt seinen Anteil hatte.
Zu weiteren wichtigen Währungen setzte die EZB die Referenzkurse des Euro auf 0,85793 britische Pfund, 161,68 japanische Yen und 0,9382 Schweizer Franken fest. Auffällig war zudem der starke Preisrückgang beim Gold, dessen Kurs in London am Nachmittag deutlich nachgab.