Erholung auf europäischen Aktienmärkten: US-Signale und optimistische Investoren treiben Kurse
Die europäischen Aktienmärkte erlebten am Mittwoch eine deutliche Erholung. Insbesondere die positiven Vorzeichen aus den USA sowie Anzeichen einer Entspannung im anhaltenden Zollstreit sorgten für Aufwind. Der EuroStoxx 50 legte am Mittag um beachtliche 2,44 Prozent auf 5.082,37 Punkte zu. Auch außerhalb des Euroraums zeigte sich ein erfreuliches Bild: Der Schweizer SMI stieg um 1,54 Prozent auf 11.826,08 Punkte, der britische FTSE 100 verzeichnete ein Plus von 1,26 Prozent und landete bei 8.433,23 Punkten.
Ausschlaggebend für die Marktstimmung waren erneut Äußerungen aus den USA. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets hob hervor, dass die milderen Töne des US-Präsidenten in Richtung der US-Notenbank Fed die Anleger beruhigten, nachdem bis dato sogar eine sofortige Entlassung des Fed-Chefs als mögliche Gefahr betrachtet wurde. Zudem signalisiert Trump zum ersten Mal seit der massiven 145-Prozent-Zoll-Ankündigung eine Entspannung im Zollstreit mit China, was auf Unterstützung hofft, da man davon ausgeht, dass der Höhepunkt der Eskalation bereits im April erreicht wurde.
Gleichzeitig ließ auch der Eurozonen-Einkaufsmanagerindex für April mit einem Rückgang von 50,9 auf 50,1 eine gewisse Gelassenheit erkennen. Der Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank wies darauf hin, dass sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe trotz der Eintrübung nicht in Panik verwandelte. Hoffnung auf positive Verhandlungen mit den USA bleibt.
Konjunkturabhängige Sektoren standen besonders im Fokus. Vorneweg gingen Rohstofftitel, aber auch Auto-, Bau- und Chemiewerte verzeichneten beträchtliche Gewinne. Eine positive Überraschung gelang dem niederländischen Farbenhersteller Akzo Nobel, dessen Quartalszahlen den Aktienwert um satte 6,6 Prozent steigen ließen. Ebenfalls im positiven Licht erschien der Nutzfahrzeughersteller Volvo dank der guten Auftragslage.
Unterdessen befanden sich Technologiewerte im Höhenflug, getrieben sowohl durch US-Richtungsweiser als auch durch das Schwergewicht SAP. Die starken Geschäftszahlen von SAP vom Vorabend lösten einen Kurssprung von nahezu zehn Prozent aus.
In defensiven Sektoren blieb die Nachfrage hingegen geringer. Zwar legte der französische Lebensmittelriese Danone mit einem Umsatzplus einen guten Start ins neue Jahr hin, doch nach dem bisherigen Kursanstieg ergab sich nur ein marginales Plus. Im französischen Standardwertesegment setzten Luxusgüteraktien, die zuvor unter dem Zollstreit und konjunkturellen Bedenken litten, Akzente: LVMH gewann 3,8 Prozent, Kering 4,7 Prozent.