Erhöhung des türkischen Mindestlohns stößt auf gespaltene Reaktionen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine bemerkenswerte Anhebung des monatlichen Netto-Mindestlohns auf 22.104 Türkische Lira angekündigt. Diese Anpassung, die für 2025 vorgesehen ist, stellt eine Erhöhung von 30 Prozent im Vergleich zu 2024 dar. Etwa 9 Millionen Arbeitnehmer sind von dieser Maßnahme unmittelbar betroffen, was weitreichende Implikationen für den privaten Sektor mit sich bringt.
Während die Erhöhung des Mindestlohns darauf abzielt, die Kaufkraft der Arbeitnehmer zu stärken, warnen Ökonomen vor den Auswirkungen auf die Inflationsrate. Prognosen legen nahe, dass bereits ein Anstieg der Löhne um 25 Prozent die jährliche Inflation um 1,5 bis 5 Prozentpunkte erhöhen könnte. Die Maßnahme könnte somit den gegenwärtigen Trend eines Rückgangs der Inflationstendenz beeinflussen.
Die Inflation in der Türkei fiel im November auf 47,09 Prozent, nachdem sie im Mai noch einen Höchststand von 75 Prozent erreicht hatte. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch straffe geld- und fiskalpolitische Maßnahmen begünstigt. Doch das verlangsamte Tempo der Inflationserholung zeigt, dass die wirtschaftliche Stabilität weiterhin auf der Kippe steht.