Erhöhte Zölle dämpfen Stimmung am deutschen Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt hat sich nach drei aufeinanderfolgenden Tagen des Aufstiegs Ernüchterung eingestellt. Auslöser für die abrupte Kehrtwende: die Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Importzölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und zusätzliche Zölle auf chinesische Produkte zu verhängen. Der DAX, der sich bis vor Kurzem in greifbarer Nähe zu seinem Rekordhoch bewegte, musste dies teuer bezahlen. Zum Schluss des Xetra-Handels verbuchte der Leitindex ein Minus von 0,56 Prozent und schloss bei 19.295,98 Punkten.
Nicht nur die Märkte, auch die Diplomatie ist alarmiert. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington warnte umgehend vor den negativen Konsequenzen eines möglichen Handelskonflikts. Josep Borrell, der EU-Außenbeauftragte, äußerte seine Besorgnis über einen drohenden globalen Handelskrieg. „Es wird Reaktionen geben, wenn jeder gegen jeden Zölle erhebt“, erklärte er eindringlich.
Anlagestratege Chris Iggo von AXA Investment Managers betonte, dass niemand von einem Handelskrieg profitiere. Solche Zölle könnten die Preisstabilität gefährden und das wirtschaftliche Wachstum bremsen. Höhere Preise könnten den Unternehmensgewinnen schaden und vor allem die Konsumenten belasten. Auch die ohnehin kritische Handelsbilanz der USA würde durch neue Zölle nicht verbessert werden.
Der MDax verlor durch diese Entwicklungen 0,98 Prozent und schloss bei 26.210,76 Punkten. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,79 Prozent nach.