Eon-Aktie im Sinkflug: Skepsis nach BGH-Entscheid
Die Eon-Aktien erlebten am Freitag einen deutlichen Rückgang, nachdem die Bank of America (Bofa) ihre Bewertung der Papiere von "Buy" auf "Neutral" herabgestuft hatte. Dies führte zu einem kurzzeitigen Fall auf den niedrigsten Kurs seit Oktober 2023, bevor sich der Wert wieder leicht erholte und zuletzt bei 10,86 Euro lag – einem Minus von rund 1,8 Prozent im Vergleich zum Vortag.
Analyst Peter Bisztyga von Bofa begründete die Neubewertung mit dem gescheiterten Versuch deutscher Netzbetreiber, die regulierten Eigenkapitalzinssätze gerichtlich anzufechten. Der Bundesgerichtshof hatte Mitte Dezember eine Beschwerde der Energienetzbetreiber gegen eine Entscheidung der Bundesnetzagentur abgewiesen. Diese Festlegung der Zinssätze beeinflusst die Möglichkeit der Unternehmen, Netzkosten an die Verbraucher weiterzugeben und damit auch deren Renditen.
Im Zuge dieser Entwicklungen steht Eon unter Druck, zumal der finanzielle Spielraum des Unternehmens aktuell hauptsächlich für strategische Reserven anstelle von Dividendensteigerungen oder Aktienrückkäufen genutzt werden dürfte. Der Wertverlust der Eon-Aktie beläuft sich seit Mitte Dezember auf über sieben Prozent, und seit dem letzten Hoch im September hat das Unternehmen mehr als 20 Prozent verloren.
Neben den rechtlichen Rückschlägen kämpft Eon mit den Folgen eines nachlassenden Wachstumsimpulses, der aus den zuvor hohen Energiepreisen infolge des Ukraine-Konflikts resultierte.