Entspannte Lieferkette begünstigt Rational AG im ersten Quartal
Der führende Großküchenhersteller Rational konnte im Auftaktquartal dieses Jahres von verbesserten Bedingungen in der Lieferkette und sinkenden Rohstoffkosten profitieren. Trotz eines gegenüber dem Vorjahr dünneren Auftragsbuchs, welches zuvor durch kräftige Nachholeffekte bei den Kunden aufgebläht war, hat das Unternehmen besser als erwartet abgeschnitten und hält an der Jahresprognose fest. Die Aktie reagierte jedoch mit einem Kursrückgang.
Das Unternehmen meldete eine Steigerung des operativen Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) um sieben Prozent auf etwas mehr als 71 Millionen Euro. Der Umsatz zeigte sich mit rund 286 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum relativ stabil. Darüber hinaus erlebte Rational eine neunprozentige Verbesserung des Ergebnisses nach Steuern, welches auf 56,1 Millionen Euro kletterte.
Christian Cohrs, Analyst bei Warburg Research, bescheinigte dem Großküchenausstatter einen soliden Start ins Geschäftsjahr. Für das gesamte Jahr erwartet Rational ein Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich, bezogen auf den Umsatz von über 1,1 Milliarden Euro des Jahres 2023. Die operative Marge soll in der Nähe des Vorjahreswerts von 24,6 Prozent liegen.
Trotz der Bestätigung der Jahresprognose durch das Management bewertet Peter Rothenaicher von der Baader Bank den Ausblick auf die operative Ergebnismarge als konservativ. Dennoch sieht er die Aktie als hoch bewertet an. Nach einem Nachlassen um 2,5 Prozent am Donnerstagnachmittag verringerte sich die Jahresanfangssteigerung der Aktie auf 11,5 Prozent. Dies folgte auf eine mehrheitliche Seitwärtsbewegung der Aktie, die seit dem Rekordhoch im August 2021 ein Viertel ihres Wertes eingebüßt hat.
Zur Thematik rund um die Corporate Governance rückte Rational durch das Ausscheiden des langjährigen Vorsitzenden des Prüfungsausschusses im Aufsichtsrat, Hans Maerz, aus der DAX-Familie. Die Nichteinhaltung des Deutschen Corporate Governance Kodex, der eine Höchstgrenze von zwölf Jahren für die Unabhängigkeit eines Aufsichtsrats vorsieht, führte zum vorläufigen Verlust des MDAX-Sitzes des Unternehmens. Rational strebt eine zeitnahe Rückkehr in den Index an. (eulerpool-AFX)