Eni navigiert souverän durch volatile Ölmarktbedingungen
Der italienische Energiekonzern Eni zeigt sich angesichts des jüngsten Ölpreisrückgangs vorsichtiger, hält jedoch unbeirrt an seinen Ausschüttungsplänen fest. Mithilfe von Sparmaßnahmen plant das Unternehmen, seine finanziellen Ziele zu erreichen. Trotz der Herausforderungen im Ölmarkt übertraf der Gewinn von Eni im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten und fand positive Resonanz an der Börse.
Eni, ein ernstzunehmender Wettbewerber von Unternehmen wie Shell, BP und Totalenergies, korrigierte seine Prognose für den operativen freien Cashflow im Jahr 2025 auf 11 Milliarden Euro. Diese Anpassung basiert auf einem konservativeren Ansatz von 65 US-Dollar pro Barrel Brent-Öl, im Vergleich zu früheren Prognosen von 75 US-Dollar. Um den neuen Zielen gerecht zu werden, identifizierte das Unternehmen Einsparpotenziale in Höhe von 2 Milliarden Euro, hauptsächlich durch reduzierte Investitionen, und verfolgt weiterhin eine um 5 Prozent erhöhte Dividende von 1,05 Euro je Aktie sowie ein Aktienrückkaufprogramm von 1,5 Milliarden Euro.
Der Reingewinn von Eni sank im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro, lag jedoch über den Markterwartungen, wie Analyst Biraj Borkhataria von RBC betonte. Die Ölpreise gerieten besonders gegen Ende des Quartals und zu Beginn des Aprils unter Druck, beeinflusst von Sorgen über einen globalen Konjunktureinbruch infolge des Handelskonflikts der USA mit anderen Staaten. Trotz einer leichten Erholung der Preise bleibt die Lage angespannt, nicht zuletzt wegen der stagnierenden Handelsgespräche zwischen den USA und China.
Zusätzliche Unsicherheiten kommen durch Spannungen innerhalb der Opec+, da Kasachstan nationale Interessen über die des Ölverbundes stellen möchte, was den Ölpreis zusätzlich belastete. Dennoch zeigte sich die Eni-Aktie robust und setzte ihre Erholung am Donnerstag fort, stieg um gut zwei Prozent auf 12,70 Euro und machte so die Hälfte ihres Kurseinbruchs von Anfang April wett.