Einladung zur Verhandlungsrunde: Beamtenbund fordert schnelles Handeln
Die bevorstehenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen könnten weitreichende Auswirkungen haben. Der Beamtenbund dbb drängt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), rechtzeitig ein Angebot vorzulegen. Volker Geyer, der stellvertretende Vorsitzende des dbb, betonte auf der Jahrestagung in Köln, dass jede Einkommensverhandlung eine Möglichkeit darstellt, den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten. Der Fokus der anstehenden Tarifrunde liege erneut auf einer Einkommenserhöhung.
Ein Novum ist die verstärkte Forderung der Gewerkschaften nach flexibleren Arbeitszeitregelungen. Geyer machte deutlich, dass der öffentliche Dienst in dieser Hinsicht weit hinter der Privatwirtschaft zurückliegt. Ein Appell ging direkt an Faeser: Sie solle nicht erst in der dritten Runde ein Angebot unterbreiten, da dies der Dringlichkeit der Lage nicht gerecht würde. Interessanterweise war Faeser in diesem Jahr anwesend, im Gegensatz zum vorigen Jahr, als sie zur Enttäuschung des dbb fernblieb.
Der Start der Verhandlungen ist für den 24. Januar vorgesehen, und es werden Warnstreiks in verschiedenen kommunalen Bereichen erwartet, darunter der Nahverkehr und die Müllabfuhr. Geplant sind insgesamt drei Verhandlungsrunden.
Zusammen mit der Gewerkschaft Verdi strebt der dbb eine Entgelterhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten an. Der in Potsdam auszuhandelnde Tarifvertrag (TVöD) für den öffentlichen Dienst betrifft laut dbb über 2,6 Millionen Mitarbeiter direkt oder indirekt.