Ein neues Kapitel für Oxford Street: Marks & Spencer erhält grünes Licht für Neubau
Die traditionsreiche Kaufhauskette Marks & Spencer hat die Genehmigung erhalten, ihr 94 Jahre altes Flaggschiff-Geschäft am Marble Arch abzureißen, was ein Ende eines der umstrittensten Planungsverfahren der letzten Jahre markiert. Das Unternehmen plant, das 1930er-Jahre-Gebäude Orchard House in der Oxford Street sowie zwei neuere Bauten zu beseitigen und durch eine moderne zehnstöckige Entwicklung zu ersetzen. Diese wird unter anderem eine neue, kleinere M&S-Filiale, eine Arkade für Fußgänger, Büros, ein Café und ein Fitnessstudio umfassen.
Stellvertretende Premierministerin Angela Rayner gab grünes Licht für diese umstrittenen Pläne, fast vier Jahre nachdem sie erstmals dem Stadtrat von Westminster vorgelegt wurden. Das Urteil hebt die „signifikanten Beschäftigungs- und Revitalisierungsvorteile“ des M&S-Vorhabens hervor. Die Entscheidung wurde von M&S und Wirtschaftsverbänden mit Begeisterung aufgenommen, jedoch von Opposition als „blindwütig kurzsichtig“ kritisiert.
Die Diskussion über das Projekt hatte sich zu einem Prüfstein für das Für und Wider der Abrisspolitik versus der nachhaltigen Umnutzung älterer Gebäude entwickelt. M&S-CEO Stuart Machin äußerte seine Freude darüber, dass nach unnötigen Verzögerungen und politischem Geplänkel endlich grünes Licht für das Vorhaben erteilt wurde. Das Projekt soll nicht nur 2.000 Arbeitsplätze sichern, sondern auch als weltweites Vorbild für Nachhaltigkeit dienen.
Trotz des Erfolgs auf der einen Seite meldeten sich Kritiker wie Henrietta Billings, Direktorin von SAVE Britain's Heritage, zu Wort. Sie bedauerte die verpasste Möglichkeit, Führung zu zeigen, und kritisierte das „alte, verschwenderische Abriss-und-Wiederaufbau-Modell“. Ihrer Ansicht nach bietet die Wiederverwendung von Gebäuden nicht nur Vorteile für die Umwelt und Gemeinschaften, sondern auch für das Wachstum, wie Beispiele wie die Tate Modern oder umfunktionierte Kaufhäuser im ganzen Land zeigen.