Ein Meilenstein für AbbVie: Europäische Zulassung für Elahere als Hoffnungsträger bei Eierstockkrebs
Die Europäische Kommission hat eine bedeutende Entscheidung getroffen und dem Medikament Elahere (mirvetuximab soravtansine) von AbbVie die Marktzulassung zur Behandlung von Folsäure-Rezeptor-alpha (FRα) positiven, platinresistenten Ovarialkarzinomen erteilt. Damit gibt es erstmals seit einem Jahrzehnt eine neue Behandlungsmöglichkeit für diese Erkrankung.
Elahere, ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), ist für erwachsene Patienten mit hochgradigen serösen epithelialen Eierstock-, Eileiter- oder primären Peritoneal-Karzinomen zugelassen, die FRα exprimieren. Diese Patientengruppe, etwa 35%-40% aller Betroffenen, hat in der Regel bereits ein bis drei systemische Vorbehandlungen erhalten.
Durch die spezifische Ansteuerung von Krebszellen mittels des zytotoxischen Wirkstoffs DM4 und der Schonung gesunder Gewebe zielt Elahere darauf ab, die Nebenwirkungen im Vergleich zur herkömmlichen Chemotherapie zu minimieren. Diese Wirksamkeit wurde durch die Phase-III-Studie MIRASOL belegt, die ein 35% geringeres Risiko für Krankheitsverlauf oder Tod im Vergleich zur Standard-Chemotherapie aufzeigte.
Patienten, die mit Elahere behandelt wurden, erzielten eine mittlere progressionsfreie Überlebenszeit von 5,6 Monaten, während es bei der Standardbehandlung nur vier Monate waren. Noch signifikanter war das mediane Gesamtüberleben: 16,5 Monate für die Elahere-Gruppe gegenüber 12,8 Monaten bei der Vergleichsgruppe.
Professor Toon Van Gorp aus Leuven betonte die Bedeutung dieser Entwicklung, da bis dato ein Mangel an effektiven Behandlungsoptionen für platinresistente Ovarialkarzinome bestanden habe. Elahere ist als erstes FRα-zielgerichtetes ADC in der EU ein strategischer Vorteil für AbbVie, das die Rechte an dem Medikament durch die Übernahme von ImmunoGen für 10,1 Milliarden US-Dollar erworben hatte.
Obwohl Elahere in den USA bereits 2022 eine beschleunigte Zulassung erhielt, stellt die vollständige FDA-Zulassung im März 2024 einen weiteren Meilenstein dar. Prognosen zufolge könnte das Medikament bis 2030 einen Umsatz von bis zu 1,98 Milliarden US-Dollar generieren. Während Elahere seine Position auf dem Markt behauptet, erhält es Konkurrenz von farletuzumab ecteribulin (Bristol Myers Squibb und Eisai), das sich in fortgeschrittenen Studien befindet.