Ein Comeback des IPO-Marktes in den USA?
In den Vereinigten Staaten erlebt der Markt für Börsengänge 2023 sein bestes Jahr seit dem Rekordhoch von 2021. Für das kommende Jahr stehen die Chancen sogar noch günstiger. Unternehmen, die in diesem Jahr den Gang an die Börse wagten, konnten bisher mehr als 41 Milliarden US-Dollar einwerben, berichtet der Kapitalmarkt-Datenanbieter Dealogic. Diese Summe übertrifft die 24 Milliarden US-Dollar des Vorjahres und die 22 Milliarden US-Dollar aus 2022 deutlich.
Zwar bleibt dieser Betrag weit hinter den spektakulären 316,6 Milliarden US-Dollar des Jahres 2021 zurück, als Unternehmen aufgrund der niedrigen Zinssätze massenweise an die Börse gingen. Dennoch sehen Investoren optimistisch einem Anstieg der IPO-Aktivitäten entgegen.
Das Interesse der Investoren kühlte sich vorübergehend ab, nachdem der Hype um sogenannte Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) nachließ und einige Börsengänge mit enttäuschenden Kursentwicklungen Schlagzeilen machten. Beispielhaft verlor der Elektroautohersteller Rivian Automotive seit seinem Börseneintritt Anfang 2022 über drei Viertel seines Wertes. Im Durchschnitt fielen IPOs in den USA im Jahr 2022 am ersten Handelstag um 16 %, wie Daten von Dealogic zeigen.
Die Zinserhöhungen der Federal Reserve, die im März 2022 begannen, um die Inflation zu dämpfen, haben viele Unternehmen von ihren Plänen zur Aktienplatzierung abgebracht. Steigende Zinsen erschweren nicht nur die Kreditaufnahme für aufstrebende Firmen, sondern sorgen auch für eine stärkere Konkurrenz im Kampf um das Kapital der Anleger.
Doch zwei Entwicklungen wecken neue Hoffnungen auf einen Aufschwung am IPO-Markt: Die Fed hat seit September die Zinsen aufgrund nachlassender Inflation gesenkt, und die bevorstehende Regierung von Präsident Donald Trump gilt als unternehmensfreundlich. Erwartet wird, dass sie Steuerentlastungen bietet und Regulierungen lockert, was sich positiv auf die Wachstumschancen von Unternehmen auswirken könnte.