Dramatisches Unglück: Jeju Air-Absturz lenkt den Fokus auf Flughafendesign in Südkorea
Der jüngste Absturz eines Jeju Air-Flugzeugs hat weltweite Diskussionen über die Sicherheitsarchitektur von Flughäfen und deren Auswirkungen auf die sogenannte Runway Safety Area entfacht. Ein erheblicher Aufprall auf einen betonverstärkten Erdwall wird als wesentlicher Faktor für eines der schwersten Flugzeugunglücke der letzten Jahre betrachtet.
Am Sonntagmorgen erlitt ein Jeju Air-Flugzeug beim Anflug auf den Muan International Airport einen mutmaßlichen Vogelschlag. Der Boeing 737-800-Jet krachte aufgrund nicht ausgefahrener Fahrwerke mit hoher Geschwindigkeit auf die Landebahn, rutschte ab und prallte gegen eine ungefähr 2,10 Meter hohe Barriere, auf der Navigationsantennen verankert waren. Bei dem Unfall kamen 179 Menschen ums Leben, während nur zwei Personen überlebten.
In Flughäfen weltweit sind ähnliche Strukturen zwar keine Seltenheit, jedoch variiert deren Platzierung aufgrund uneinheitlicher internationaler Standards. In den USA wurden bereits vor Jahrzehnten Maßnahmen zur Standardisierung von Sicherheitsflächen nahe der Landebahnen eingeführt, um im Falle eines Ausrutschens des Flugzeugs die Schäden zu minimieren.
Untersuchungen zum Unfallhergang befassen sich sowohl mit der Frage, warum das Fahrwerk nicht ausgefahren wurde, als auch mit der Einhaltung internationaler Standards durch die Barriere am Muan-Flughafen. Luftfahrtsicherheitsexperten und Branchenvertreter äußern die Vermutung, dass die dreifach gesicherte Barriere die Auswirkungen des Unfalls wesentlich verschärfte.
John Cox, ein ehemaliger Boeing 737-Pilot und jetziger Luftfahrtsicherheitsexperte, bemerkte, dass 'das Flugzeug völlig in Ordnung war, bis es dagegen prallte'. Laut ihm habe die Barriere zweifelsohne zur Schwere des Unfalls beigetragen.
Sicherheitszonen der großen US-Flughäfen erstrecken sich rund 1.000 Fuß über das Ende der Landebahnen hinaus und sind etwa 500 Fuß breit. Diese übertreffen die internationalen Mindestanforderungen von 787 Fuß Länge und 295 Fuß Breite bei weitem.
Obwohl südkoreanische Behörden am Dienstag erklärten, dass das Design des Flughafens keine nationalen Sicherheitsprotokolle verletzt habe, betonten sie die Notwendigkeit weiterer Überprüfungen. Muan verfügt über eine Sicherheitszone, die sich auf ca. 200 Meter vom Ende der Landebahn erstreckt, wobei der Lokalisierer etwa 52 Meter weiter entfernt platziert ist.