Dollar klettert auf Zweijahreshoch: Anziehender Arbeitsmarkt in den USA stützt Aufwärtstrend
Der Dollar hat am Donnerstag gegenüber dem Euro ein Zweijahreshoch und gegenüber dem britischen Pfund ein Achtmonatshoch erreicht. Hintergrund sind die positiven Beschäftigungsdaten aus den USA, die das Vertrauen der Investoren in die Stärke der US-Wirtschaft nachhaltig befeuern.
Das britische Pfund, das im vergangenen Jahr noch die erfolgreichste G10-Währung gegenüber dem Dollar war, fiel um bis zu 1,2 Prozent auf 1,2371 US-Dollar - den niedrigsten Wert seit Ende April. Der Euro büßte 0,9 Prozent ein und fiel auf 1,0261 US-Dollar, ein Niveau, das zuletzt im November 2022 erreicht wurde.
Ein Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs Währungen, darunter das Pfund und der Euro, misst, kletterte um 0,7 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass das robuste Wachstum der US-Wirtschaft und die anhaltende Inflation die Zinsentscheidungen der Fed in diesem Jahr verlangsamen könnten, was die Nachfrage nach dem Dollar im Vergleich zu anderen Währungen weiter stützt.
Die neuesten Daten zeigen, dass die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA auf den tiefsten Stand seit acht Monaten gefallen sind. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Fed die Zinssätze bis Ende 2025 um 0,43 Prozentpunkte senken könnte.
Im Gegensatz dazu rechnen Marktbeobachter in Großbritannien und der Eurozone mit Zinssenkungen von 0,59 bzw. 1,08 Prozentpunkten, was auf schwache Wachstumsprognosen zurückzuführen ist. An den Aktienmärkten gaben die US-Indizes ihre anfänglichen Gewinne ab.
Der S&P 500 fiel um 0,6 Prozent und der Nasdaq Composite, der techniklastig ist, um 0,7 Prozent. Laut Kit Juckes von Société Générale drückt der starke Dollar derzeit massiv auf das Pfund, da Investoren ihre langfristigen Positionen reduzieren.
Zudem deuten schwache Fertigungsdaten aus dem Vereinigten Königreich und der Eurozone sowie steigende Risiken durch höhere Erdgaspreise auf weiteren Druck hin. Die Gaslieferungen durch die Ukraine wurden aufgrund des Auslaufens eines fünfjährigen Vertrags eingestellt, was zu einer beschleunigten Leerung der europäischen Gasspeicher führt. Dies könnte auch langfristig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region belasten.