Digitalisierungsschub im Gesundheitswesen: Elektronische Patientenakte auf dem Vormarsch
Die elektronische Patientenakte (ePA) steht in den Startlöchern, um das deutsche Gesundheitswesen weiter zu digitalisieren. Ein Brief des scheidenden Gesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) signalisiert die flächendeckende Einführung ab Ende April. Ab Oktober wird die Nutzung in Arztpraxen und Kliniken zur Pflicht.
Bereits über 70 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland wurden seit Mitte Januar mit einer ePA ausgestattet. Diese Neuerung wurde zunächst in einem Pilotprojekt in drei Regionen getestet. Mit dem 29. April wird die ePA flächendeckend verfügbar, ab Oktober bieten Ärzte und Kliniken die Nutzung an.
Das Gesundheitsministerium unterstreicht dabei die hohen Sicherheitsstandards, denen die ePA unterliegt. Die Nutzung bleibt für Patienten jedoch freiwillig, ein aktiver Widerspruch ist möglich. Die digitale Akte soll Versicherte lebenslang begleiten und verschiedene Gesundheitsdokumente speichern.
Mittels der Smartphone-App ihrer Krankenkassen können Versicherte kontrollieren, wer Zugang zu ihren Daten hat. Eigene Gesundheitsdokumente können außerdem hochgeladen werden, um die individuelle Gesundheitsgeschichte abzurunden. Bereits in den Testregionen Hamburg, Franken und Teilen Nordrhein-Westfalens haben 300 Praxen, Apotheken und Kliniken erste Erfahrungen mit der ePA gesammelt.
Trotz anfänglicher Bedenken von IT-Experten bezüglich Sicherheitslücken gibt sich Lauterbach zuversichtlich. Die entscheidenden Sicherheitsfragen seien geklärt, sodass unbefugte Zugriffe verhindert würden.