Digitalisierungsoffensive: Deutschland nutzt ab Mai digitalisierte Passbilder
Ab Mai tritt in Deutschland eine bedeutende Erneuerung im Bereich der Personaldokumente in Kraft: Neue Personalausweise und Reisepässe erfordern die Vorlage eines digitalen Passfotos. Diese Umstellung soll den Schutz vor Missbrauch und Fälschung von Pass- und Ausweisdokumenten erheblich steigern, so die geschäftsführende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei der Präsentation der neuen Technologie in Dessau-Roßlau. "Ein echter Meilenstein", bezeichnete sie die Neuerung.
Ebenso wird der bürokratische Aufwand reduziert und das gesamte Verfahren vereinfacht. Eine zusätzliche Neuerung ab Mai ist die Möglichkeit der postalischen Zustellung der Ausweispapiere. Die digitalen Fotos können direkt in den Bürgerämtern erzeugt oder über zertifizierte Fotostudios in eine gesicherte Cloud hochgeladen werden.
Der Zugang zu diesem System wird den Gemeinden kostenfrei angeboten; pro Foto fällt jedoch eine Gebühr von sechs Euro an. Ungefähr 3.000 Bürgerämter sollen ab dem 1. Mai mit dem neuen System arbeiten, was etwa der Hälfte aller Bürgerämter im Land entspricht, erläuterte Faeser. Die restlichen Einrichtungen werden bis August ausgestattet.
Um eventuelle Lieferschwierigkeiten bei den Geräten abzufedern, besteht bis Ende Juli eine Übergangsphase, in der auch Papierfotos akzeptiert werden.