Digitaler Durchbruch im Gesundheitswesen: Die Elektronische Patientenakte startet deutschlandweit
Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens erreicht mit dem flächendeckenden Start der elektronischen Patientenakte (ePA) einen bedeutenden Meilenstein. Ab Ende dieses Monats soll die ePA die Qualität der medizinischen Diagnosen und Behandlungen nachhaltig verbessern. Der noch amtierende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigte sich zuversichtlich, dass die ePA wesentliche Fortschritte in der Patientenversorgung mit sich bringen wird.
In einem Schreiben an die Gematik-Gesellschafter, das die Digitalisierung des Gesundheitsbereichs vorantreibt, hatte Lauterbach den 29. April als Stichtag für den Start der ePA genannt. Obwohl der Deutsche Apothekerverband Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Umsetzung geäußert hatte, versicherte er die Bereitschaft der 17.000 Apotheken, sich auf den Roll-Out vorzubereiten.
Mit dem Beginn der Hochlaufphase wird eine verstärkte Zusammenarbeit von Praxen, Apotheken und Krankenhäusern erwartet. Ab Oktober tritt eine verpflichtende Nutzung der ePA durch Ärzte und Kliniken in Kraft. Die digitale Akte soll unter anderem Medikationspläne und Befunde bündeln, um Medikationsfehler zu vermeiden – ein Ziel, das Lauterbach als lebensrettend beschreibt.
Vergangene Bedenken zur Sicherheit wurden vom Minister entschärft. Eine vom Chaos Computer Club aufgedeckte Schwachstelle sei in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik behoben worden, sodass nur autorisierte Praxen und Kliniken nach Einstecken der Krankenkassenkarte des Patienten Zugriff auf die ePA erhalten.
Während die gesetzlich Versicherten bereits weitgehend mit einer ePA ausgestattet sind, ist der Einsatz in der privaten Krankenversicherung optional. Einige Anbieter haben bereits reagiert, und bis Ende 2025 soll die Mehrheit der Privatversicherten die ePA nutzen. Eine App ermöglicht den Versicherten, die Datennutzung individuell zu steuern.