Diehl-Defence plant Milliarden-Investition zur Produktionssteigerung von Luftabwehrsystemen

Das Rüstungsunternehmen Diehl-Defence, ansässig in Überlingen am Bodensee, plant eine signifikante Steigerung der Produktion von Luftabwehrsystemen in Deutschland. Um diese ambitionierten Produktionsziele zu erreichen, wird die Diehl-Tochter eine umfassende Investitionsoffensive initiieren.

Diehl-Defence-Geschäftsführer Helmut Rauch kündigte in einem Interview mit dem 'Südkurier' an: 'Im nächsten halben Jahrzehnt werden wir allein bei Diehl Defence über alle Standorte rund eine Milliarde Euro investieren.' Vom Gesamtinvestitionsvolumen sollen 200 bis 250 Millionen Euro speziell in den Standort Überlingen fließen. Dort ist der Bau eines neuen Standorts geplant, der ab 2027 mehr als 500 neue Mitarbeiter beschäftigen soll. Diese sollen vornehmlich im Bereich der Hochtechnologie-Entwicklung tätig sein.

Mit der erweiterten Kapazität wird Diehl Defence jährlich bis zu zehn komplette Iris-T-SLM-Systeme fertigen können. Derzeit liegt die Produktionsrate bei etwa fünf Systemen pro Jahr. Die Entwicklung und Montage dieser hochmodernen Raketensysteme sind hauptsächlich am Standort Überlingen angesiedelt. Die Systeme bestehen meist aus mehreren auf Lkw montierten Komponenten, einschließlich eines Radarsystems und eines Raketenträgers.

Die Iris-T-Systeme von Diehl-Defence zählen zu den fortschrittlichsten Luftabwehrwaffen weltweit und kommen auch in der Ukraine zum Einsatz. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Diehl Defence einen Umsatz von rund 1,15 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzanstieg auf etwa zwei Milliarden Euro.