Die zweite Welle der Künstlichen Intelligenz: Potenziale im Softwaresektor
Die erste Welle des Aufschwungs durch künstliche Intelligenz (KI) brachte Unternehmen wie Nvidia erhebliche Umsatzsteigerungen. Nun stehen wir möglicherweise an der Schwelle zur zweiten Welle, die durch den Einsatz von KI im Softwaresektor angetrieben wird.
Besonderes Anlegerinteresse bei der KI-Entwicklung richtet sich auf Palantir Technologies. Im Gegensatz zu den großen Technologiekonzernen, die intensiv an der Entwicklung der besten KI-Modelle arbeiten, verfolgt Palantir einen anderen Ansatz. Nach Ansicht des Unternehmens werden sich KI-Modelle zukünftig ähneln und zu austauschbaren Waren werden. Stattdessen fokussiert sich Palantir darauf, ein betriebliches System für KI zu schaffen, um Anwendungen und Arbeitsabläufe zu optimieren. Ihr Ansatz besteht darin, Datensätze und Modelle mit realen Anwendungsbeispielen zu verknüpfen und den Kunden dadurch bei der Lösung praktischer Herausforderungen zu helfen.
Palantir zieht mehr Kunden durch spezielle KI-Workshops, sogenannte Boot Camps, an. Diese demonstrieren den potenziellen Nutzen der Plattform und bieten gleichzeitig Schulungen an. Die zunehmende Akzeptanz der Plattform zeigt sich in einer wachsenden Zahl von kommerziellen Kunden sowie einem Umsatzanstieg in den USA. Zukünftig möchte Palantir diese Kunden von Testprojekten hin zu produktiven Anwendungen bewegen, was das Wachstum weiter beschleunigen könnte. Zudem könnte das verstärkte Interesse der US-Regierung, Palantirs größtem Kunden, an KI-Technologien dem Unternehmen zusätzlichen Auftrieb verleihen.
Trotz des großen Potenzials ist die Aktie ambitioniert bewertet. Derzeit liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei dem Doppelten dessen, was ähnliche Software-as-a-Service-Unternehmen in Spitzenzeiten gehandelt haben, sodass Palantir wenig Spielraum für Fehler bleibt.
Microsoft gehört zu den ersten großen Technologieunternehmen, die KI gezielt integriert haben. Dies geschah vor allem durch die vertiefte Investition in OpenAI und die Bildung einer Partnerschaft mit dem KI-Start-up. Besonders der Cloud-Service Azure profitierte von diesem Schritt, indem er den Kunden half, eigene KI-Modelle zu entwickeln.
Auch im Softwarebereich sieht Microsoft große Chancen. Die Entwicklerplattform GitHub hat sich seit der Einführung des GitHub AI Copilot, der Programmierern bei der Codeerstellung assistiert, zu einem der am schnellsten wachsenden Softwaresegmente des Unternehmens entwickelt.