Die Fed-Erleichterung: Regionale Banken atmen auf
Regionalbanken in den USA stehen vor einem signifikanten Wandel, da sie sich auf strengere Kapitalanforderungen vorbereiten. Die jüngste Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen massiv zu senken, bringt den Banken jedoch eine willkommene Entlastung. Dies könnte in den kommenden Wochen die finanzielle Belastung durch nicht realisierte Verluste in den Anleiheportfolios vermindern, die bisher als Hemmnis für zukünftige Gewinne galten. Diese Maßnahmen der Regulierungsbehörden zielen darauf ab, Schwächen im Bankensektor zu beheben, die im letzten Jahr zum Scheitern von drei Regionalbanken geführt hatten. Schätzungen zufolge müssen mittlere Banken ihre Kapitalbasis in Zukunft um etwa 3 bis 4 Prozent erhöhen. Kurzfristig sehen Analysten die gelockerte Geldpolitik als Vorteil für regionale Kreditinstitute. Chris McGratty von Keefe, Bruyette & Woods nennt sie die "überproportionalen Nutznießer" dieser Maßnahmen. Die bereits gestiegenen Kurse von Aktien regionaler Banken bestätigen diese Einschätzung. Ein viel beachtetes Beispiel ist Comerica, das in den kommenden Jahren durch die Zinssenkung in eine komfortable Kapitalposition kommen könnte. Auch KeyCorp hat Maßnahmen ergriffen: Mit dem Verkauf eines Anteils an Scotiabank und dem Abbau von niedrigrentierenden Investitionen ist es gelungen, die Papierverluste erheblich zu verringern. Der Trend der Erholung zeigt, dass die Gesamtheit der nicht realisierten Verluste auf Wertpapiere von US-Banken von einem Höchststand von 690 Milliarden auf 513 Milliarden gesunken sind. Es wird erwartet, dass diese Zahl mit weiteren Zinssenkungen der Fed weiter abnehmen wird. Die neuen Regelungen bedrohen indes die bisherige Freiheit mittelgroßer Kreditgeber, während große Banken wie JPMorgan Chase und Wells Fargo bereits Kapital zur Deckung ihrer Verluste im Anleiheportfolio vorhalten müssen.