Deutschland auf wackeligem Wachstumsweg: OECD korrigiert Prognosen
Die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands sieht nach Einschätzung der OECD wenig rosig aus. So soll die deutsche Wirtschaft im Jahr 2025 lediglich um magere 0,7 Prozent wachsen, was das Land zum Schlusslicht unter den Industriestaaten macht. Für das Jahr darauf wird ein Wachstum von 1,2 Prozent prognostiziert, was für Deutschland einer kleinen Verbesserung gleichkommt.
Die OECD hat ihre Erwartungen für Deutschland damit erneut gesenkt, nachdem sie bereits im September ihre Prognosen herabgestuft hatte. Damals ging man noch von einem Wachstum von 1,0 Prozent für das Jahr 2025 aus. Für das zu Ende gehende Jahr erwarten die Experten gar eine Stagnation, während die Bundesregierung von einem leichten Schrumpfen der Wirtschaft ausgeht.
Ein Knackpunkt ist dabei der schwächelnde Export nach China, einem besonders wichtigen Handelspartner Deutschlands. Die deutsche Industrie muss sich vermehrt gegen die Konkurrenz chinesischer Hersteller behaupten, insbesondere im Automobilsektor. Auch die Ergebnisse einer Geschäftsklimaumfrage der Deutschen Auslandshandelskammer deuten auf eine angespannte Stimmung hin: Nur etwa ein Drittel der deutschen Firmen in China blickt optimistisch in die Zukunft.
Ein weiterer Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft ist die verhältnismäßig strenge Fiskalpolitik mit der Wiedereinführung der Schuldenbremse. Doch diese Maßnahme hatte auch einen positiven Nebeneffekt durch den Rückgang der Inflation. Unsicherheiten über die klimafreundliche Transformation der Produktion und die politische Lage vor einer vorgezogenen Bundestagswahl drücken ebenfalls auf die Investorenstimmung.
Zukunftsgerichtet empfiehlt die OECD eine Reform der Schuldenbremse, um mehr Spielraum für nötige Investitionen zu schaffen. Das Streichen umweltschädlicher Subventionen könnte zudem zur Finanzierung der Transformation beitragen. Global sieht die OECD ein Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent für die nächsten Jahre voraus, mit großen regionalen Unterschieden.